von Peter Nurse
Investing.com - Der Dollar stieg am Dienstagmorgen im frühen europäischen Handel etwas an, blieb jedoch vor Beginn der zweitägigen geldpolitischen Sitzung der Federal Reserve in der Nähe seiner niedrigsten Niveaus in mehreren Wochen.
Um 08:55 MEZ wurde der US-Dollar-Index, der die US-Währung gegenüber einem Korb aus sechs anderen Leitwährungen abbildet, um 0,2% tiefer zu 90,918 gehandelt, nachdem er im US-Handel mit 90,679 auf sein niedrigstes Niveau seit dem 3. Mai gefallen war.
Der EUR/USD fiel um 0,1% auf 1,2071, blieb damit aber in der Nähe seines Zweimonatshochs von 1,2117 vom Montag, der GBP/USD behauptete sich weitgehend unverändert auf 1,3891, während der für die Risikostimmung anfällige AUD/USD sich um 0,1% auf 0,7793 verbilligte, nachdem er in der Nacht fast ein Fünfwochenhoch erstürmt hatte.
Der USD/JPY legte um 0,1% auf 108,20 zu und setzte damit seinen Anstieg vom Siebenwochentief vom Freitag von 107,48 fort, nachdem die japanische Zentralbank nichts an ihrer Geldpolitik geändert, aber einen positiveren Ausblick auf das Wachstum abgegeben hatte, während sie gleichzeitig ihre Inflationserwartungen senkte.
Die Aufmerksamkeit wendet sich nun dem zweitägigen geldpolitischen Treffen der Federal Reserve zu, das am Mittwoch endet, auch wenn niemand mit Änderungen der Geldpolitik rechnet.
Der Markt wird den Kommentaren des Fed-Vorsitzenden Jerome Powell dennoch viel Aufmerksamkeit schenken. Dieser wird wahrscheinlich auf der nachfolgenden Pressekonferenz gefragt werden, ob eine Verbesserung des Konjunkturumfelds ein Zudrehen des Geldhahns rechtfertigen würde.
Es scheint eine echte Überzeugung zu bestehen, dass sich die Weltwirtschaft erholt, was den Dollar belastet, selbst wenn die Covid-Situation in Indien Angst macht.
"Diese Erzählung sollte durch die Kombination von US-Ereignissen in dieser Woche in Form von a) einem starkem US-amerikanischem 1Q21-BIP am Donnerstag und b) dem FOMC am Mittwoch unterstützt werden, wenn dieser eine Fed zeigt, welche die Wirtschaft weiterhin heißlaufen lässt und nur ihr erst dann die Zügel anlegen wird, wenn die Erholung tatsächlich da ist", schrieben die Analysten von ING (AS:INGA) in einer Notiz.
Das FOMC-Treffen im Juni zeichnet sich als das wichtigere ab, da es bis dahin einige Monate an wahrscheinlich starken Wirtschaftsdaten für die Zentralbank geben wird und „die sieben Wochen zwischen den FOMC-Treffen im April und Juni sind eine lange Zeit, um in defensiven Dollar-Positionen am Rande sitzen, wenn anderswo attraktivere Alternativen verfügbar sind“, fügte ING hinzu.
Ebenfalls von Interesse ist am Dienstag die Versteigerung von siebenjährigen US-Staatsanleihen im Wert von 62 Milliarden US-Dollar später in der Sitzung. Bei einer Auktion solcher Schuldtitel im Februar war die Nachfrage sehr schwach gewesen, was damals einen dramatischen Anstieg der Renditen auslöste, der den Dollar in die Höhe trieb.
Der Dollar ist jedoch seit Ende März um fast 3% gefallen, da die Renditen von US-Staatsanleihen in einem engen Band lagen, seit sich die Rendite der marktbestimmenden 10-Jahresanleihe von einem 14-Monatshoch von 1,776% zurückgezogen hat, was die Attraktivität der Währung beschränkt hat.
Die 10-jährigen Renditen wurden am Dienstag in ruhigem Handel mit 1,58% verzinst, nachdem sie Mitte April auf ein Einmonatstief von 1,528% gefallen waren, während die Rendite der 7-jährigen Anleihen auf 1,27% anstieg.