Von Peter Nurse
Investing.com - Der Dollar fiel mit dem frühen europäischen Handel am Mittwoch, da Händler auf risikoreichere Währungen wetteten. Grund dafür war, dass der Vorsitzende der Federal Reserve, Jerome Powell, in seiner halbjährlichen Anhörung vor dem Kongress eine dovish Haltung vertrat.
Gegen 8:55 Uhr lag der Dollar Index, der den Greenback gegenüber einem Korb von sechs anderen Währungen abbildet, um 0,1% niedriger bei 90,058.
Der EUR/USD stieg um 0,1% auf 1,2156, der USD/JPY lag um 0,3% höher bei 105,50, während der risikoempfindliche AUD/USD um 0,1% auf 0,7920 zulegte und nahe seinem Drei-Jahres-Hoch handelte.
Der Fed Vorsitzende Powell bekräftigte am Dienstag, dass die US-Zinsen noch einige Zeit niedrig bleiben werden und die Zentralbank weiterhin Anleihen kauft, um die US-Wirtschaft zu unterstützen. Dies gilt selbst dann, wenn der Kongress sich darauf einigt, das neue 1,9 Billionen Dollar schwere Konjunkturpaket von Präsident Joe Biden zu genehmigen.
Während diese Maßnahmen die US-Wirtschaft unterstützen sollen, werden sie von vielen als langfristig negativ für den Dollar angesehen.
"Die USD-Liquidität wird bereits in dieser Woche zunehmen, was eine gute Nachricht für die Risikobereitschaft sein sollte, aber nicht für den USD", so die Analysten der Nordea.
Der Optimismus über die globalen Wirtschaftsaussichten wächst, was dazu führt, dass Geld in Währungen fließt, die von einer Belebung des Welthandels profitieren dürften.
So legte der NZD/USD um 0,5% auf 0,7373 zu und erreichte damit ein Dreijahreshoch, nachdem die Reserve Bank of New Zealand ihren Zinssatz zuvor unverändert bei 0,25% belassen hatte. Obwohl sie sagte, dass sie bereit sei, ihren Leitzins bei Bedarf weiter zu senken, erklärte die RBNZ, dass die Risiken für die Wirtschaft von nun an "ausgewogen" sind.
Die Ratingagentur Standard & Poor's stufte Anfang der Woche das Länderrating Neuseelands auf AA+ herauf. Dies war das weltweit erste Upgrade eines Staates seit Beginn der Pandemie. Ausschlaggebend waren die erfolgreiche Eindämmung von Covid-19 und die daraus resultierende wirtschaftliche Erholung.
Der GBP/USD kletterte um 0,5% auf 1,4176 und legte damit auf den höchsten Stand seit April 2018 zu.
Der britische Premierminister Boris Johnson hat Anfang der Woche seinen Plan zur stufenweisen Lockerung der derzeitigen Lockdown-Maßnahmen skizziert, während das Land sein ambitioniertes Impfprogramm fortsetzt.