Von Gina Lee
Investing.com - Der Dollar hat am Dienstagmorgen in Asien weiter zugelegt. Der Rubel stabilisierte sich nach seinem Absturz auf ein Rekordtief etwas, während der als sicherer Hafen geltende Yen nach seinem größten Tagesplus seit fast sieben Wochen ebenfalls auf Richtungssuche war. Der Fokus der Anleger liegt weiterhin auf der russischen Invasion in der Ukraine.
Der US-Dollar-Index, der die Wertentwicklung des Greenback gegenüber einem Korb anderer Währungen abbildet, stieg bis 07.08 Uhr MEZ um 0,16% auf 96,847.
Das Währungspaar USD/JPY rückte um 0,14% auf 115,16 vor.
Der AUD/USD gab um 0,01% auf 0,7261 ab, womit der sich an der Risikostimmung orientierende australische Dollar aber dennoch auf einem fast einwöchigen Hoch hielt. Die Reserve Bank of Australia wird später an diesem Tag ihre geldpolitische Entscheidung bekannt geben. Das Paar NZD/USD verzeichnete einen leichten Anstieg um 0,01% auf 0,6760.
Der USD/CNY kletterte um 0,03% auf 6,3115. Zuvor veröffentlichte chinesische Daten zeigten, dass der Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe (PMI) per Berichtsmonat Februar bei 50,2 lag, während der Einkaufsmanagerindex für das nicht-verarbeitende Gewerbe bei 51,6 und der Caixin PMI für das verarbeitende Gewerbe bei 50,4 lagen.
Der GBP/USD sank um 0,03% auf 1,3435.
Die Devisenmärkte haben sich nach der ersten Verhandlungsrunde zwischen russischen und ukrainischen Vertretern über einen Waffenstillstand etwas beruhigt. Der Rubel machte einen Teil seiner drastischen Verluste wieder wett. Anfang der Woche war er um bis zu 30 % eingebrochen. Doch der Druck auf Russland bleibt weiter hoch. Schließlich hat der Westen schärfere Sanktionen verhängt und einige russische Banken aus dem internationalen SWIFT-Netzwerk ausgeschlossen.
Die russische Zentralbank (Bank of Russia) verdoppelte ihren Leitzins in einer Notfallsitzung auf 20 % und ergriff weitere Maßnahmen. Der Rubel wurde zuletzt bei 102 gehandelt.
Laut einem Index der Deutschen Bank (DE:DBKGn) war die Volatilität an den Devisenmärkten am Montag so hoch wie seit 14 Monaten nicht mehr.
"Die Nachrichten aus der Ukraine bleiben düster und die Gespräche zwischen Russland und der Ukraine haben zu keiner Lösung geführt. Die Kämpfe gehen weiter, während der Westen seine Bemühungen zur Isolierung Russlands verstärkt", so Rodrigo Catril, leitender Devisenstratege der National Australia Bank Ltd. in einer Notiz.
Die Instabilität werde sichere Hafenwährungen gut untertsützen und den Euro unter Druck halten, während sich der australische Dollar dank höherer Rohstoffpreise und der geographischen Entfernung Australiens vom Konflikt bisher gut gehalten habe, heißt es in der Notiz weiter.
Die 10-jährigen US-Anleiherenditen fielen über Nacht auf ein fast einmonatiges Tief, was der Rallye des Dollars etwas Wind aus den Segeln nahm. Die Anleger flüchteten sich in die Sicherheit von Staatsanleihen, obwohl die US-Notenbank auf ihrer Sitzung im März 2022 die Zinsen anheben dürfte.
Die Ukraine-Krise führte auch dazu, dass die Anleger ihre Wetten auf eine Zinserhöhung der Fed um 50 Basispunkte auf nur noch 8,5 % reduzierten, wie aus dem Fedwatch-Tool der CME hervorgeht. Der Präsident der Atlanta Fed, Raphael Bostic, sagte am Montag, er schließe eine Erhöhung um einen halben Punkt nicht aus.
"Eine Erhöhung um 50 Basispunkte ist nicht vom Tisch", sagte Joseph Capurso, Stratege bei der Commonwealth Bank of Australia, in einer weiteren Notiz und warnte davor, dass die Märkte das Risiko einer großen Zinserhöhung zu niedrig angesetzt hätten.
"Die kurzfristigen Trends im USD werden vom Krieg dominiert, aber die mittelfristigen Trends im USD werden von den Wirtschaftsdaten bestimmt", sagte er weiter.