Von Peter Nurse
Investing.com -- Nach den schwächer als erwartet ausgefallenen Arbeitsmarktdaten hat sich der US-Dollar am Montag im europäischen Frühhandel etwas erholt. Im Mittelpunkt stehen in dieser Woche die Inflationszahlen.
Gegen 07.55 Uhr MEZ notierte der Dollar Index, der die Stärke des Greenbacks gegenüber einem Korb aus sechs anderen Währungen misst, um weniger als 0,1% höher bei 90,180 und blieb damit in seiner engen Handelsspanne, die er seit mehreren Wochen hält.
Der EUR/USD verlor weniger als 0,1% auf 1,2163, lag aber immer noch über dem am Freitag erreichten Dreiwochentief von 1,2104, während der USD/JPY etwas höher bei 109,50 notierte. Der GBP/USD fiel um 0,1% auf 1,4140 und der AUD/USD gab geringfügig auf 0,7734 nach.
Laut den am Freitag veröffentlichten US-Arbeitsmarktdaten stieg die Zahl der Beschäftigten außerhalb der Landwirtschaft im vergangenen Monat um 559.000, nach einem revidierten Anstieg von 278.000 im April. Volkswirte hatten mit einem Anstieg von 650.000 gerechnet.
Das deutet zwar immer noch auf eine robuste Erholung des US-Arbeitsmarktes hin, aber die Tatsache, dass die Zahl hinter den Erwartungen zurückblieb, dürfte den Druck auf die Federal Reserve abmildern, ihre ultralockere Geldpolitik zu beenden, und der Zentralbank einen Vorwand liefern, die Tapering-Debatte noch ein wenig hinauszuzögern.
Am Donnerstag rückt der Verbraucherpreisindex (VPI) als eine der letzten wichtigen Wirtschaftsdaten vor der nächsten Fed-Sitzung am 15. und 16. Juni in den Mittelpunkt.
Es wird erwartet, dass die Inflation weiter ansteigt. Der Verbraucherpreisindex per Mai dürfte nach Analystenschätzungen auf 4,7% im Jahresvergleich klettern, nach 4,2% im April.
"Das Schicksal des EURUSD wird stark davon abhängen, wie die Fed auf den Sommer voller Inflation reagiert. Wenn die Fed zulässt, dass die realen USD-Zinsen noch weiter sinken, könnte dies den USD problemlos schwächen", schrieben die Analysten von Nordea in einer Notiz.
Die Europäische Zentralbank wird am Donnerstag ebenfalls über eine Anpassung des Tempos ihres Anleihekaufprogramms entscheiden und gleichzeitig ihre aktualisierten Wachstumsprognosen für 2021 und 2022 veröffentlichen.
"Der EZB-Rat ist zwar nach wie vor gespalten, aber die Mehrheit dürfte den Beschluss unterstützen, die Anleihekäufe in etwa dem derzeitigen Tempo fortzusetzen, da die Erholung noch nicht auf einem soliden Fundament steht", so Nordea weiter.
Für den USD/CNY ging es nach der Veröffentlichung der chinesischen Handelsdaten per Berichtsmonat Mai um 0,1% auf 6,4006 nach oben. Demnach wuchsen die chinesischen Importe so schnell wie seit einem Jahrzehnt nicht mehr, was durch den jüngsten Anstieg der Rohstoffpreise begünstigt wurde, jedoch fiel das Wachstum der Exporte im gleichen Zeitraum geringer aus als erwartet.
Am Wochenende sagte die US-Handelsbeauftragte Katherine Tai, dass die Handelsbeziehungen zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt ein "erhebliches Ungleichgewicht" aufweisen und die Biden-Administration bestrebt ist, dieses auszugleichen.