Von Peter Nurse
Investing.com - Der Dollar schwächte sich im europäischen Frühhandel am Donnerstag ab und wurde nahe dem Zweiwochentief gehandelt, nachdem das Protokoll der März-Sitzung der Federal Reserve wenig überraschend auf eine weiterhin lockere Geldpolitik hindeutete.
Gegen 08.55 Uhr MEZ lag der Dollar Index, der den Greenback gegenüber einem Korb von sechs anderen Währungen misst, um 0,1% tiefer bei 92,340. Am Mittwoch war die Weltreservewährung zum ersten Mal seit dem 23. März bis auf 92,155 gefallen.
Der USD/JPY fiel um 0,1% auf 109,70, der GBP/USD stieg um 0,3% auf 1,3769 und der EUR/USD erhöhte sich um 0,1% auf 1,1881. Für den AUD/USD ging es um 0,3% auf 0,7635 nach oben.
Das Protokoll der letzten Sitzung der Federal Reserve machte deutlich, dass die Vertreter der Zentralbank hinsichtlich der wirtschaftlichen Erholung des Landes von den Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie vorsichtig blieben, auch wenn sie einräumten, dass die Erholung an Fahrt gewinnt. Gleichzeitig versprachen sie die Geldpolitik zur Stützung der Wirtschaft aufrechtzuerhalten.
Der Fed-Chef Jerome Powell wird später am Donnerstag auf einer virtuellen Konferenz des Internationalen Währungsfonds sprechen.
Auch der jüngste Rückgang der Anleiherenditen belastete den Greenback. Obwohl die maßgebliche Rendite der 10-jährigen Staatsanleihe zuletzt um 1,66% gehandelt wurde, nachdem sie in der vorangegangenen Sitzung unter 1,63% gefallen war, bleibt sie immer noch deutlich unter dem über Einjahreshoch von über 1,77% Ende letzten Monats.
"Der Greenback hat in dieser Woche Anzeichen von Schwäche gezeigt, insbesondere gegenüber Währungen aus den Niedrigzinsländern, aber es ist wohl noch zu früh, um auf den Beginn eines umfassenderen USD-Rückgangs zu schließen", so die ING-Analysten in einer Notiz.
Die starke Dollar-Rallye im letzten Quartal gründete auf der Annahme, dass eine Beschleunigung des US-Wirtschaftswachstums und der Inflation die Fed dazu zwingen könnte, ihr Versprechen zur Beibehaltung der Zinssätze nahe Null bis 2024 aufzugeben.
Die US-Notenbank hielt zwar an ihrer dovishen Haltung fest, räumte aber ein, dass die Wirtschaft expandiert, und ein kurzer Blick auf die Situation in Europa mit den zunehmenden Virusinfektionen deutet darauf hin, dass dieser Wettbewerbsvorteil zumindest für die nächsten Monate bestehen bleibt.
"Eine Fortsetzung der guten Dynamik des Euro dürfte von einer spürbaren Verbesserung der Virus-/Impfstoffsituation in der EU abhängen, die noch einige Zeit auf sich warten lassen könnte", fügte die ING (AS:INGA) hinzu.
Der USD/PLN sank um 0,2% auf 3,8433, während der EUR/PLN um 0,1% auf 4,5640 fiel, nachdem die polnische Zentralbank am Mittwoch ihren Benchmark-Zinssatz den elften Monat in Folge bei 0,1% belassen hatte.
"Das Statement nach der Sitzung bestätigt, dass der Zentralbankrat davon ausgeht, dass die erhöhte VPI-Inflation nur vorübergehend ist, und bekräftigte die Notwendigkeit, die Anleihekäufe und das Diskontkreditprogramm fortzusetzen", so die ING-Analysten in einer Notiz.