Von Peter Nurse
Investing.com - Der US-Dollar handelte zu Beginn der europäischen Sitzung am Mittwoch weitgehend unverändert und kämpfte angesichts des geringen Handelsvolumens an den Feiertagen um eine klare Richtung.
Gegen 07.55 Uhr MEZ notierte der Dollar-Index, der die Stärke des Greenbacks gegenüber einem Korb von sechs anderen Währungen misst, weitgehend unverändert bei 96,230.
Der USD/JPY stieg um 0,1% auf 114,90 und lag damit knapp unter dem Monatstief vom Dienstag bei 114,94, der EUR/USD fiel um 0,1% auf 1,1305, der GBP/USD sank auf 1,3430 und rutschte damit von seinem Fünf-Wochen-Hoch ab, während der AUD/USD auf 0,7229 zulegte.
"Die Woche vor und nach Weihnachten ist für die meisten Anlageklassen, einschließlich Devisen, ein Zeitraum mit geringer Volatilität", so die Analysten der ING (AS:INGA) in einer Notiz. "In diesem Jahr dürften einige saisonale Tendenzen nicht so ausgeprägt sein, da die Omikron-Variante neue Beschränkungen zu erzwingen droht und die Märkte noch immer eine Woche voller wichtiger Zentralbankentscheidungen verarbeiten."
Der Dollar, der als sicherer Hafen gilt, befindet sich in letzter Zeit im Rückwärtsgang. Gefragt sind zuletzt erneut Risikopapiere, da man der Ansicht ist, dass der Omikron-Stamm weniger gefährlich ist als die Delta-Variante, die bisher dominiert hat, und daher die Erholung der Weltwirtschaft nicht allzu sehr beeinträchtigen dürfte.
Dennoch steuert der Dollar-Index auf sein bestes Jahr seit 2015 zu. Und auch 2022 dürfte der Greenback weiter nach oben gehen, schließlich hat die US-Notenbank Fed kürzlich angedeutet, dass sie die Zinsen im nächsten Jahr anheben könnte, noch vor anderen großen Zentralbanken, insbesondere der Europäischen Zentralbank und der Bank of Japan.
"Vor dem Hintergrund unserer Einschätzung eines anhaltenden Inflationsdrucks in den USA sehen wir weiteren Spielraum für eine hawkishe Haltung der Fed", so die Analysten von Nordea in einer Mitteilung. "Während die Finanzmärkte bereits mit der Möglichkeit liebäugeln, dass die Fed ihre Zinserhöhungen bereits auf der Sitzung Mitte März 2022 beginnen könnte, sehen wir noch mehr Spielraum für Anhebungen auf lange Sicht."
Der USD/TRY stieg um 2,3% auf 12,0812. Die Lira schwächte sich angesichts der anhaltenden Besorgnis der Anleger über die türkische Geldpolitik ab. In der vergangenen Woche war sie aber um mehr als 50% gestiegen, nachdem Präsident Recep Tayyip Erdogan ein Programm zum Schutz von Lira-Einlagen gegen Wechselkursschwankungen angekündigt hatte.
Die türkische Lira erreichte kürzlich ein Rekordtief, als die Zentralbank ihren Leitzins seit September um 500 Basispunkte gesenkt hat und das, obwohl die Inflation stark angestiegen ist.
Die nächste Schätzung der Inflationsrate des Landes steht Anfang Januar an. Laut einer Reuters-Umfrage dürfte sie im Dezember zum ersten Mal seit 2003 über 30 % gestiegen sein.
Der Median der Prognosen von 13 Ökonomen liegt bei 30,6 %, was der höchste Wert seit Mai 2003 wäre. Die Bandbreite der Prognosen reicht von 26,4 % bis 37,3 %.
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