von Gina Lee
Investing.com – Der Dollar ist am Montagmorgen in Asien gestiegen und behauptete sich nahe seines höchsten Niveaus seit mehreren Monaten. Die Anleger verdauen weiter die Wende der Federal Reserve hin zu einer restriktiveren Geldpolitik bei ihren Beschlüssen der letzten Woche, die den Markt auf dem linken Fuß erwischt hatte.
Der Dollar-Index, der die amerikanische Währung gegenüber einem Korb aus anderen Währungen abbildet, lag gegen 07:10 MEZ um 0,08% höher auf 91,287. Der Index verzeichnete letzte Woche mit einem Plus von 1,9% seinen stärksten Anstieg seit März 2020.
Der USD/JPY gab um 0,32% auf 109,84 nach.
Der AUD/USD stieg um 0,14% auf 0,7488, während der NZD/USD um 0,29% auf 0,6953 zugelegte.
Der USD/CNY erhöhte sich um 0,25% auf 6,4689, während der GBP/USD leicht um 0,07% auf 1,3798 nachgab.
Ein Euro kostete 1,1872 USD, nachdem er am Freitag ein Zweieinhalb-Monatstief von 1,1847 USD erreicht hatte.
Die Fed-Entscheidung der letzten Woche deutet an, dass Zinserhöhungen und die Reduzierung der Anleihekäufe früher als erwartet beginnen könnte. Von den 18 Fed-Mitgliedern, die über die Geldpolitik mitentscheiden, sagten 13 voraus, dass die Zinsen im Jahr 2023 steigen werden, während es zuvor nur sechs gewesen waren.
"Wie viele andere hatte ich erwartet, dass das 61,8-Fibonacci-Retracement im Dollar-Index eine Weile halten … und zumindest eine gewisse Konsolidierung sehen würde", sagte Chris Weston, Forschungsleiter von Pepperstone Markets Ltd., gegenüber Reuters.
"Es kam anders und es scheint, dass technischer Widerstand sehr wenig bedeutet, wenn diese Art von Neupositionierung stattfindet", fügte er hinzu.
Den Anlegern wurde der Appetit auf Risiko auch durch Kommentare des Präsidenten der Fed von St. Louis James Bullard am Freitag verdorben, denen nach die Wende der Fed zu einer schnelleren Reduktion der Anleihekäufe eine „natürliche“ Reaktion darauf sei, dass die wirtschaftliche Erholung von Covid-19 rascher als erwartet vorankommt und die Inflation zugenommen hat.
"Der jüngste Dot-Plot der Fed war eine ziemliche Überraschung. In einem Szenario, in dem die Märkte die Fed sich weiter in eine restriktive Richtung bewegen sehen, könnten wir uns vorstellen, dass der Euro/Dollar Kurs um weitere 2% fällt, falls die europäischen Zinssätze weitgehend unverändert bleiben", schrieben Goldman Sachs (NYSE:GS) Analysten in einer Notiz.
In der Notiz heißt es jedoch auch, dass kein anhaltender Dollaranstieg zu erwarten sei, da andere Zentralbanken ebenfalls eine Normalisierung der Geldpolitik erwägen werden müssen, als sich ihre Volkswirtschaften von Covid-19 erholen.
Der Präsident der Dallas Fed Robert Kaplan und der Präsident der New Yorker Fed John Williams werden sich in dieser Woche noch öffentlich äußern.
In Asien beließ die People's Bank of China (PBOC) ihre Loan Prime Rate unverändert auf 3,85%. Die Bank of England wird am Donnerstag ihre eigene geldpolitische Entscheidung verkünden und die Präsidentin der Europäischen Zentralbank Christine Lagarde wird später am selben Tag eine Rede vor dem Europäischen Parlament halten.