Investing.com - Die chinesische Zentralbank (People's Bank of China, PBOC) kündigte am Freitag eine Senkung der von den Banken zu haltenden Devisenreserven an. Damit will sie eine weitere Schwäche des Yuan eindämmen und die sich verlangsamende wirtschaftliche Erholung unterstützen.
Die PBOC erklärte, sie werde den Mindestreservesatz (RRR) für Devisen ab dem 15. September um 200 Basispunkte von 6 % auf 4 % senken, heißt es in einer Stellungnahme auf der Website der Bank.
Mit diesem Schritt werden erhebliche Devisenreserven im Land freigesetzt, insbesondere Dollars, die zur Stützung des Yuan beitragen dürften. Die chinesische Währung stieg nach der Maßnahme um bis zu 0,5 %, bevor sie sich auf Vortagesniveau einpendelte.
Die Maßnahme dürfte das Halten von Dollars für chinesische Banken günstiger machen und der PBOC mehr Spielraum für Zinssenkungen und die Unterstützung der Wirtschaft verschaffen.
Zwar dürfte die Senkung der Mindestreservesätze den Yuan kurzfristig etwas stützen, doch steht die chinesische Währung aufgrund der sich eintrübenden Stimmung gegenüber der asiatischen Wirtschaft sowie der wachsenden Kluft zwischen den lokalen und den US-amerikanischen Zinssätzen nach wie vor unter Druck.
Der Yuan gehört zu den am schwächsten performenden asiatischen Währungen in diesem Jahr und hat nach einer Reihe negativer Datenpunkte aus China rund 5 % verloren.
Die PBOC ist zwar bemüht, weitere Yuan-Verluste durch strenge tägliche Mittelwerte und Devisenmarktinterventionen einzudämmen, die Aussichten für die Währung sind jedoch eher abwärts gerichtet, insbesondere dann, wenn die chinesische Geldpolitik zur Unterstützung des Wachstums weiter gelockert wird.
Auf Anweisung der PBOC haben chinesische Banken bereits begonnen, ihre Yuan-Einlagensätze zu senken, was in den kommenden Monaten zu einer Erhöhung der hiesigen Liquidität und einem schwächeren Yuan führen dürfte.
Auch Händler haben sich angesichts der unsicheren Lage der chinesischen Wirtschaft und der schwachen Aussichten für die lokalen Zinssätze weitgehend vom Yuan losgesagt.