Von Ambar Warrick
Investing.com - Der chinesische Yuan musste am Mittwoch unter den asiatischen Währungen die stärksten Verluste hinnehmen. Zuvor wurde berichtet, dass die USA Sanktionen gegen Peking zur Abschreckung einer möglichen Invasion in Taiwan erwägen. Allerdings setzen auch unerwartet hohe US-Inflationsdaten viele asiatischen Währungen unter Druck.
Der Yuan verlor 0,7 % und notierte damit beinahe auf einem 2-Jahres-Tief. Viele andere asiatische Währungen gerieten dagegen durch einen stärkeren Dollar und wachsende Erwartungen einer stärkeren Straffung durch die Fed unter Druck.
Der Taiwan-Dollar verlor ebenfalls 0,7 %.
Ein Reuters-Bericht deutete derweil an, dass die USA Sanktionen gegen China erwägen, um es von einer Invasion in Taiwan abzuhalten. Taipeh übte seinerseits Druck auf die Europäische Union aus, dasselbe zu tun.
Während sich die Gespräche noch in einem frühen Stadium befinden, drohen neue Sanktionen gegen China die Beziehungen zwischen Peking und dem Westen ernsthaft zu beeinträchtigen.
Sanktionen gegen China wären angesichts der Schlüsselrolle des Landes in der Lieferkette für mehrere Industrien auch verheerend für den Welthandel. Die Spannungen zwischen den USA und China haben sich in diesem Jahr bereits verschärft, nachdem mehrere US-Diplomaten Taiwan besucht haben. Die kommunistische Führung in Peking erachtet die vorgelagerte Insel dagegen als Teil seines Territoriums.
Aufgrund des starken Dollars, der dank hoher US-Inflationsdaten auf ein 20-Jahres-Hoch stieg, waren viele asiatische Währungen unter Druck. Die Verbraucherpreisindexsdaten zeigten, dass sich die US-Inflation nicht so schnell abkühlt wie ursprünglich angenommen, was den Druck auf die Fed erhöht, die Zinssätze weiter anzuheben.
Sowohl der Dollar Index als auch der Dollar-Index-Future bewegten sich Mittwoch seitwärts, nach starken Zugewinnen vom Vortag.
Der japanische Yen gehörte zu den am stärksten von den Teuerungsdaten getroffenen Währung, und brach am Dienstag um über 1 % ein. Die japanische Währung notierte damit auf einem 24-Jahres-Tief. Die Währung gehört in diesem Jahr zu den am schlechtesten abschneidenden asiatischen Währungen, was auf eine wachsende Kluft bei den Zinssätzen zurückzuführen ist.
Ganz allgemein sind asiatische Währungen in diesem Jahr stark gefallen, da eine Reihe von Zinserhöhungen der Fed das Kapital von den risikogetriebenen Märkten wegtrieb.
Viele Anleger preisen jetzt eine Wahrscheinlichkeit von 65 % ein, dass die Fed die Zinsen nächste Woche erneut um 75 Basispunkte anheben wird.