BERLIN (dpa-AFX) - Kanzlerin Angela Merkel (CDU) sieht in der EU-Gipfelerklärung zum Treffen mit der Türkei ein "in sich konsistentes Dokument". Sie bezog sich auf die Formulierung in dem Papier, wonach bei den "irregulären Migrationsströmen entlang der Westbalkanroute (...) nun das Ende erreicht" sei. Dies sei "eine Sachstandsbeschreibung, die allerdings zu einer Situation geführt hat, die nicht nachhaltig ist", sagte Merkel am Dienstag nach einem Treffen mit UN-Generalsekretär Ban Ki Moon in Berlin. Daher sage "das Dokument anschließend: Um diese Situation, wie wir sie heute auf der Balkanroute haben, nachhaltig zu machen, muss mit Griechenland gearbeitet werden", ergänzte Merkel.
Die Entscheidung für Grenzschließungen seien einseitig gewesen, kritisierte die Kanzlerin erneut. "Ich habe das nicht begrüßt, weil eben die Situation in Griechenland jetzt nicht nachhaltig ist." Griechenland sei der Leidtragende und müsse nun stabilisiert werden. So müsse die Grenze von der griechischen Seite Richtung Mazedonien und Albanien geschützt und dafür gesorgt werden, dass die Unterbringungsmöglichkeiten in Griechenland verbessert würden. Dazu gehöre auch die EU-Türkei-Agenda, sonst werde man keine nachhaltige Situation in Griechenland erreichen. "Insofern ist das ein in sich konsistentes Dokument", sagte Merkel mit Blick auf das Abschlussdokument von Brüssel.