STUTTGART (dpa-AFX) - "Stuttgarter Zeitung" zu Thüringen/BSW:
"Katja Wolf, die Chefin des Thüringer BSW-Landesverbands, probiert gerade aus, was passiert, wenn man sich der Linie der Parteimutter widersetzt. Wolf strebt ein Regierungsbündnis mit CDU und SPD an. Sie will Landespolitik machen - und nichts anderes. Die Berliner Parteiführung wiederum drängt auf außenpolitische Bekenntnisse in einer Koalitionsvereinbarung - gegen den Ukraine-Krieg und gegen neue US-Raketen in Deutschland. Doch von Thüringen aus auf die Ukraine-Politik der Bundesregierung einzuwirken, war nie realistisch. Dass es seine Wähler enttäuscht, wenn es Unerfüllbares verspricht, hat das BSW nur sich selbst zuzuschreiben. Es ist das Schicksal von Populisten. Sollte Wolf nachgeben müssen und die Verhandlungen in Thüringen deshalb platzen, wäre die Richtungsfrage beim BSW entschieden. Dann hätte es bewiesen: Dieser Partei und ihrer Gründerin geht es nur um sich selbst.