An den Börsen herrscht derzeit fast schon Partystimmung und der deutsche Leitindex DAX hat erst vor wenigen Tagen ein neues Allzeithoch erreicht. Das ist auf der einen Seite erfreulich, auf der anderen Seite drückt es aber auch die Dividendenrendite, also das Verhältnis zwischen aktuellem Aktienkurs und der Dividende je Aktie. Trotz aller Rekorde gibt es sie aber noch, die Aktien mit Renditen jenseits von 4 %. Die Aktien von BASF (DE:BASFN) (WKN: BASF11) und Allianz (DE:ALVG) (WKN: 840400) sind zwei solcher Kandidaten, die eine hohe Ausschüttung und zumindest in einem der beiden Fälle die Aussicht auf weiter steigende Ausschüttungen bieten. Werfen wir einen Blick auf die beiden Kandidaten.
BASF: 4,9 % BASF ist eigentlich als solide Dividendenaktie bekannt. Seit Jahren wird die Ausschüttung jedes Jahr ein kleines Stück angehoben. Auch im vergangenen Jahr wurde die Dividende weiter angehoben, obwohl damals schon deutlich war, dass die Pandemie ihre Spuren in der Bilanz hinterlassen würde. Auf ganze 3,30 Euro je Aktie ging es rauf. Beim aktuellen Aktienkurs von 67,32 Euro (Stand: 10.02.2021) entspricht das einer Rendite von sehr ordentlichen 4,9 %.
Die große Frage ist nun, wie hoch die Dividende in diesem Jahr ausfallen wird. Bisher gibt es dazu noch keine Ankündigung des Unternehmens, was sich aber mit Veröffentlichung des Geschäftsberichts Ende Februar ändern sollte.
Wie hoch die Dividende letztendlich ausfallen wird, dürfte aber wenig mit dem vergangenen Geschäftsjahr zu tun haben. Für gewöhnlich werden einzelne schwache Jahre durch die Ausschüttung von Rücklagen ausgeglichen. Vielmehr dürfte entscheidend sein, wie das Management die Geschäftsaussichten in diesem und den kommenden Jahren einschätzt. Geht man davon aus, dass in diesem Jahr wieder ordentliche Gewinne erzielt werden können, könnte die Dividende zumindest stabil bleiben.
Allianz: 4,9 % Bei der Allianz sieht es ganz ähnlich aus. Auch hier bekommt man aktuell eine sehr ordentliche Dividendenrendite. Im vergangenen Jahr wurden 9,60 Euro je Aktie ausgeschüttet, was beim aktuellen Aktienkurs von 196,24 Euro einer Rendite von ebenfalls 4,9 % entspricht.
Im Gegensatz zu BASF hat die Allianz im vergangenen Jahr aber trotz der Pandemie viel Geld verdient. Schon nach den ersten drei Quartalen lag der Gewinn je Aktie bei 12,05 Euro. Damit dürfte es keine Frage sein, dass die Dividende in diesem Jahr zumindest auf Höhe des Vorjahres liegen wird. Eine Anhebung ist aber auch hier eher unwahrscheinlich. Bei der Allianz ist es eher üblich in Jahren, in denen der Gewinn rückläufig ist, die Ausschüttung stabil zu halten. Sobald der Gewinn wieder steigt, wird aber auch die Dividende wieder angehoben.
In den vergangenen zehn Jahren ist die Allianz stark gewachsen. Das hat sich für die Aktionäre insbesondere in kontinuierlich steigenden Dividenden bemerkbar gemacht. Auch wenn der Gewinn im letzten Jahr einen leichten Dämpfer erlitten hat, ist in den kommenden Jahren mit einer Rückkehr auf den Wachstumspfad zu rechnen. Und mit dem Wachstum steigt die Wahrscheinlichkeit weiter steigender Dividenden. Wer jetzt die Allianz-Aktie kauft, bekommt also nicht nur eine sofortige Rendite von 4,9 %, sondern auch mit hoher Wahrscheinlichkeit deutlich steigende Renditen in den kommenden Jahren.
Dennis Zeipert besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.
Motley Fool Deutschland 2021