Wir befinden uns zugegebenermaßen gerade erst im Jahr 2022, wo jetzt einige Themen besonders relevant sind. Natürlich die Inflation als Evergreen und die Möglichkeit steigender Zinsen. Aber auch die DAX-Dividendensaison steht jetzt in den Startlöchern und scheint in diesem Jahr besonders vielversprechend zu sein.
Wer jetzt auf das Jahr 2023 schielt, der verpasst das Beste? Ja, möglicherweise schon. Aber trotzdem gibt es eine erste Prognose, was das nächste Börsenjahr so bringt. Angst ist dabei ein Thema und das R-Wort. Was sich dahinter versteckt und wie plausibel diese These ist? Sehr plausibel, wenn du mich fragst. Aber trotzdem kein Weltuntergang.
2023: Das Jahr mit der Rezession? Wie unter anderem das US-Portal Fortune zusammenfasste, könnte das Jahr 2023 besonders heikel werden. Aussagen wie „Die US-Wirtschaft fährt vor die Wand“ verdeutlichen, dass sich bereits eine Menge Skepsis bezüglich des noch nicht so ganz nahen Börsenjahres bereitmacht. Aber es besteht die Gefahr einer Rezession. Das ist übrigens auch das R-Wort.
Unter anderem die Washington Post hat einmal resümiert, unter welchem Stern das Jahr 2023 stehen dürfte: In den vergangenen 75 Jahren habe es, wenn die Inflation bei über 4 % in einem Jahr gelegen habe, eine Rezession im Folgejahr gegeben. Das ist eine bemerkenswerte statistische Auffälligkeit, die womöglich demonstriert, was uns auch im nächsten Jahr droht.
Was ist also die Quintessenz? Schnell alles verkaufen? Das Jahr 2022 noch genießen und danach in Panik verfallen? Oder aufgrund der Rezessionsgefahr die langfristig eigentlich trotzdem renditestarken Aktien verkaufen? Nein, natürlich nicht. Alleine der letzte Satz zeigt, dass es für langfristige und unternehmensorientierte Investoren keinen Auslöser gibt, jetzt den Ansatz zu überdenken.
Über 75 Jahre immer so gewesen: Aha, das auch! Selbst wenn es im Jahr 2023 eine Rezession gibt, ist das kein Weltuntergang. Blicken wir auf das, was es innerhalb dieses Zeitraums ebenfalls gegeben hat: Der S&P 500 ist innerhalb dieses Zeitraums um 31.256 % gestiegen, trotz Korrekturen, Crashs, Rezessionen oder anderer Dinge. Es hat einen Dotcom-Crash gegeben, eine Finanzkrise und eine Pandemie und das alleine in den vergangenen ca. zwei Jahrzehnten. Wirklich geschadet hat das der langfristigen Aktien- und Marktperformance nicht wirklich.
Insofern sollten Investoren der Rezession nicht mit so viel Angst begegnen. Es ist eine weitere Herausforderung, genauso wie im Moment die Inflation oder die Aussicht auf steigende Zinsen. Aber wer langfristig orientiert denkt, der braucht auch diese Schlagzeile nicht besonders stark zu gewichten. Es ist eine von vielen im Laufe der Zeit. Und überhaupt: Warten wir ab, was das Jahr 2023 bringt. Oder vorher idealerweise noch, was wir von 2022 mitnehmen können.
Der Artikel 2023: Das Jahr mit der Angst vor dem R-Wort ist zuerst erschienen auf The Motley Fool Deutschland.
Motley Fool Deutschland 2022