Investing.com – Es ist wenig überraschend, dass die Strategen von JPMorgan (NYSE:JPM) und Citigroup verschiedene Prognosen für die Gewinnaussichten der amerikanischen Unternehmen haben.
Kürzlich haben die Strategen von JPMorgan ihre Kunden dazu aufgefordert, Aktien und Anleihen zu verkaufen und verstärkt in Rohstoffe zu investieren. Die Experten der Citigroup hingegen beurteilen die Aussichten für Aktien wesentlich positiver.
JPMorgan's Standpunkt
Die Finanzexperten von JPMorgan warnen davor, dass das Wachstum der Unternehmensgewinne je Aktie die Konsenserwartungen nicht erfüllen und möglicherweise stagnieren oder zurückgehen könnte. Sie führen Abwärtsrisiken aufgrund negativer Erzeugerpreisindizes (PPI) an und prognostizieren für das kommende Jahr ein langsameres reales BIP-Wachstum in den USA, während auch in Europa keine Beschleunigung zu erwarten ist.
"Nächstes Jahr könnte das EPS-Wachstum der Unternehmen eher abflachen als ansteigen, und das ohne eine Rezession als Basisfall zu haben. Sollte es zu einer regelrechten Schrumpfung kommen, dann werden die Unternehmensgewinne wahrscheinlich sinken", so die Aktienstrategen der Bank.
Es wird auch befürchtet, dass die Revisionen der Gewinnschätzungen zu einem Rückgang des Kurs-Gewinn-Verhältnisses (KGV) führen könnten.
Während in den meisten US-Sektoren ein Wachstum der EBIT-Marge gegenüber dem Vorjahr erwartet wird, sind die Strategen vorsichtig und weisen auf potenziellen Gegenwind durch gestiegene Herstellungskosten, verzögerte Lohnerhöhungen, höhere Finanzierungskosten und eine potenzielle Verschlechterung von Umsatzmix und -volumen hin.
Darüber hinaus bestehen Abwärtsrisiken für die Erträge im Bankensektor, in der Automobilbranche, bei zyklischen Konsumgütern und in der Industrie (ohne Luft- und Raumfahrt und Verteidigung). Andererseits rechnet JPMorgan mit robusten Erträgen bei den Versorgern und potenzieller Unterstützung für Energie und Bergbau durch bessere Spotpreise für Rohstoffe.
Citi's Einschätzung
Im Gegensatz dazu hielten die Strategen der Citigroup an ihrem positiven Ausblick fest und sagten für das vierte Quartal aufgrund des Wachstums der vierteljährlichen US-Gewinne weitere Steigerungen voraus.
Citi geht zwar davon aus, dass die Prognosen der Analysten für das Jahr 2024 im kommenden Quartal zurückgehen werden, doch das Unternehmen rechnet weiterhin mit Wachstumsraten im mittleren bis hohen einstelligen Bereich.
Daher behielten die Experten ihre Schätzung für den Gewinn je Aktie von 245 US-Dollar bei und gaben allgemein einen positiven Ausblick für das Jahr 2024.
Bereits im Juli hatten die Strategen ihr Ziel für Ende 2023 für den S&P 500 auf 4.600 angehoben.