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3 Dinge, nach denen du bei Wachstumsaktien Ausschau halten solltest

Veröffentlicht am 11.08.2019, 09:00
Aktualisiert 11.08.2019, 09:06
© Reuters.
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Das Investieren in Wachstumsaktien kann extrem lukrativ sein – denk nur mal an die traumhaften Renditen, die du etwa mit den Aktien von Amazon (NASDAQ:AMZN) (WKN: 906866), Netflix (NASDAQ:NFLX) (WKN: 552484) oder Wirecard (DE:WDIG) (WKN: 747206) erzielen konntest!

Doch dafür nimmt man hier auch ein höheres Risiko in Kauf: Meist haben diese Unternehmen nicht so solide Finanzen und müssen dennoch besonders viel in die Zukunft investieren. Längst nicht alle Wachstumsaktien schreiben eine solche Erfolgsstory wie die oben genannten!

Schauen wir uns daher heute drei Dinge an, die anzeigen, dass wir es mit einem Erfolgskandidaten zu tun haben.

Ein motiviertes und kompetentes Management Im Prinzip ist jede wirtschaftliche Erfolgsstory das Ergebnis von ungeheurem Engagement einzelner Personen. Daher solltest du versuchen, Unternehmen mit einem motivierten und kompetenten Management zu finden, das sich mit voller Kraft für seine langfristigen Ziele einsetzt.

Die Kompetenz des Managements zu überprüfen, ist für uns Außenstehende schwierig. Doch es gibt einige Indikatoren, an denen wir ein gutes Management erkennen können.

Ein gutes Zeichen ist, wenn das Top-Management zum Teil aus Mitgründern besteht. Idealerweise besitzt das Management selbst Aktien des Unternehmens oder es bestehen Vergütungspläne, die den langfristigen Unternehmenserfolg honorieren.

Amazon ging anfangs sogar so weit, jeden einzelnen Mitarbeiter am Unternehmen beteiligen zu wollen, und eine derartige Entlohnung einer gewöhnlichen Gehaltszahlung vorzuziehen. Das erhöht definitiv die Motivation!

Eine hohe Innovationskraft Junge Wachstumsunternehmen legen sich oft mit mehreren etablierten Industrien an – und sie sind meistens nicht allein dabei.

Um sich gegen die bewährten Unternehmen und gegen die aufstrebende Konkurrenz durchsetzen zu können, müssen sie sich und ihre Produkte möglichst schnell weiterentwickeln. Leider ist jedes Unternehmen ziemlich gut darin, sich und seine Technologien als marktführend zu bezeichnen. Klare negative Aussagen à la „Unsere Produkte sind denen von Unternehmen X unterlegen“ sollten wir hier nicht erwarten.

Der Anteil der Forschungs- und Entwicklungsausgaben am Umsatz liefert zwar eine grobe Richtung für die Innovationsstärke, doch es besteht buchhalterisch gesehen einiges an Interpretationsspielraum. Außerdem liefert die Kennzahl keine Aussage darüber, wie effektiv das Geld tatsächlich eingesetzt worden ist. Klug eingesetzte 50 Mio. Euro können viel mehr bewirken als rausgeschmissene 500 Mio.!

Du solltest dich daher direkt mit den Produkten und Dienstleistungen deiner Unternehmen beschäftigen, diese mit der Konkurrenz vergleichen und schauen, ob sich hier eindeutige Vorteile erkennen lassen. Nur so wird das Unternehmen zu starkem Umsatzwachstum kommen, und das ist doch am Ende das, was wir von einem Wachstumsunternehmen sehen wollen.

Es sollte Cash reinkommen – oder zumindest die Aussicht darauf bestehen Anfangs habe ich erwähnt, dass Wachstumsunternehmen meist nicht so solide Finanzen haben – oft schreiben sie horrende Verluste. Das geht so lange gut, wie es Geldgeber gibt, die vom Unternehmen überzeugt sind und bei Bedarf weiteres Kapital nachschießen. Doch irgendwann muss sich jedes Unternehmen aus eigener Kraft finanzieren können.

Damit meine ich nicht zwangsläufig den Gewinn, den wir in der Ergebnisrechnung finden, sondern vielmehr den freien Cashflow. Der sollte über die letzten Quartale gerechnet positiv ausfallen. Wenn nicht, dann sollte es zumindest einen glaubhaften Plan geben, wie das Unternehmen dorthin kommen will.

Die Cashflow-Rechnung fokussiert sich im Gegensatz zur Gewinn- und Verlustrechnung auf die Geldposition des Unternehmens. Sogenannte nicht zahlungswirksame Aufwendungen wie Abschreibungen und Rückstellungsbildungen werden herausgerechnet, während Veränderungen im Umlaufvermögen und Sachinvestitionen hinzukommen. Wichtig zu verstehen ist: Auch Unternehmen, die Verluste schreiben, können positive freie Cashflows haben – und umgekehrt.

Der freie Cashflow ist vielleicht die wichtigste Kennzahl für Wachstumsunternehmen, viel wichtiger als Gewinn oder Verlust! Denn er gibt schonungslos Auskunft darüber, ob ein Unternehmen Liquidität von Investoren braucht oder sich eigenständig finanzieren kann. Ein Unternehmen mit einem negativen freien Cashflow braucht früher oder später frisches Geld, andernfalls wartet die Insolvenz.

Zusammengefasst Das Investieren in Wachstumsaktien ist längst nicht immer mit Renditen verbunden, wie Amazon, Netflix oder Wirecard sie gebracht haben.

Doch es besteht eine realistische Möglichkeit hierfür – und wenn deine Unternehmen ein gutes Management besitzen, außerordentlich innovationsstark sind und eine Aussicht auf langfristig positive Geldzuflüsse haben, dann stehen deine Chancen definitiv besser.

Christoph besitzt Aktien von Amazon und Wirecard. John Mackey, CEO von Amazon-Tochter Whole Foods Market, sitzt im Vorstand von The Motley Fool. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Amazon und Netflix.

Motley Fool Deutschland 2019

Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

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