Du bist nicht der erste Investor, den ein Crash an den Aktienmärkten aus der Bahn wirft. Und zugegebenermaßen wirst du nicht der letzte sein. Es ist nicht einfach, psychologisch diese Phase zu meistern. Umso entscheidender ist es, dass die Rahmenbedingungen entsprechend gut sind, um die Volatilität kompensieren zu können.
Hier sind meine drei entscheidenden Gründe, warum ein Crash mich nicht aus der Bahn wirft. Es können auch für dich die besten Hinweisschilder raus aus der emotionalen Achterbahnfahrt sein. Wie gesagt: Wenn du die Weichen dafür stellst.
Crash? Ich brauche mein Geld in Aktien so schnell nicht Ein erster, überaus entscheidender Grund, warum ein Crash mich nicht kalt erwischt, hängt damit zusammen, was das Geld in Aktien für mich ist. Es ist gewiss verkehrt zu sagen, dass es sich um Spielgeld handelt oder um Geld, das man auch verlieren kann. Das ist definitiv nicht meine Einstellung. Aber es ist eben Geld, das ich im Moment nicht benötige. Und auch auf absehbare Zeit nicht benötigen werde.
Ich kann daher entspannt schauen, wie sich der Aktienmarkt kurzfristig entwickelt. Im Wissen, dass auf jede schwierige Marktphase auch wieder eine bessere folgt. Kein Druck, keine Notwendigkeit zum Handeln. Oder um etwas zu retten, was ich vielleicht kurzfristig benötige. Das ist ein erster Luxus, der es mir erlaubt, etwas cooler in einer extrem volatilen Phase zu agieren.
Inzwischen glaube ich jedoch, dass das ein sehr entscheidendes Fundament ist. Wenn es im Crash metaphorisch oder wortwörtlich um Haus und Hof geht, ist der Druck bedeutend größer. Das wiederum lädt zu Fehlentscheidungen ein.
Ich bin von den Unternehmen überzeugt Der Crash betrifft eine jeweilige Aktie. Oder eben auch den ganzen Markt. Das, was ich in der volatilen Phase jedoch vermehrt betrachte, ist das Unternehmen selbst. Im Idealfall und bei vielen Aktien auch im Regelfall erkenne ich ein ausgezeichnetes Unternehmen, das langfristig die gleichen Chancen und Risiken aufweist, und das entsprechende Preisschild, das sich kurzfristig orientiert verändert.
Sich auf die Unternehmen in einem Crash zu konzentrieren, ist entscheidend. Aber leider nicht ganz einfach. Schließlich gibt es eher selten Updates von der operativen Seite. Dafür jedoch jeden Tag ein neues Preisschild für die Aktie, häufig sinkend.
Trotzdem ist es entscheidend, welche Perspektive man wählt. Die Volatilität ist kurzfristig, das Unternehmen dahinter der harte Kern. Wer das Richtige sieht, der kann die volatilen Phasen ebenfalls deutlich besser meistern.
Crash? Ich habe das schon durchgemacht Zu guter Letzt hilft mir inzwischen auch die Erfahrung, mit einem Crash durchzugehen. Korrekturen hat es so manche gegeben. Aber tiefe Abverkäufe kenne ich durch die Corona-Korrektur und den Abverkauf der Growth-Aktien. Das sind zwei prägende Ereignisse, die gezeigt haben: Die Welt geht nicht unter, nicht einmal die Börsenwelt.
Leider kann man diese Erfahrung nur aufbauen, in dem man eine Korrektur durchmacht. Positiv ausgedrückt kann man jedoch sagen: Sobald du das erste Mal eine solche Phase gemeistert hast, gehört auch das zu deinem Erfahrungsschatz.
Motley Fool Deutschland 2022