FRANKFURT (dpa-AFX) - Mit einem leichten Auftrieb wird der deutsche Aktienmarkt am Freitag zur Eröffnung erwartet. Eine Stunde vor Handelsbeginn signalisierte der X-Dax als außerbörslicher Indikator ein Plus von 0,07 Prozent auf 19.223 Punkte. Damit deutet sich für den Dax ein Wochengewinn von rund 0,5 Prozent an. Der EuroStoxx 50 wird am Freitagmorgen kaum verändert erwartet.
Die US-Inflationszahlen am Vortag hatten es nicht vermocht, den deutschen Leitindex aus seinem neutralen Bereich zwischen dem Rekordhoch vom September und der psychologisch wichtigen Unterstützung bei 19.000 Zählern zu befördern. Am Freitag wird nun in den USA die Berichtssaison eingeläutet, die in den nächsten Wochen zeigen sollte, wie es um die internationale Wirtschaft bestellt ist. Mit JPMorgan (NYSE:JPM) und Wells Fargo (NYSE:WFC) lassen sich die ersten US-Banken in die Bücher schauen.
"Jetzt müssen die Unternehmen zeigen, dass das neue Allzeithoch des S&P 500 auch von steigenden Gewinnen unterlegt ist", bemerkte Marktanalyst Thomas Altmann von QC Partners mit Blick auf den jüngsten Rekord des marktbreiten US-Index. Maßgeblich für die jüngsten Gewinne war zuletzt auch die Hoffnung auf Impulse aus China, wo am Samstag weitere Details zum geplanten Konjunkturprogramm mitgeteilt werden sollen.
Der Online-Händler Zalando (ETR:ZALG) will nach einem guten Start in die Herbst- und Wintersaison 2024 eine Schippe drauflegen. Im Tagesgeschäft peilt der Konzern mehr Gewinn an als bislang kommuniziert. Bei anderen zentralen Finanzkennziffern rechnet das Management zudem nicht mehr mit dem Schlimmsten. Im dritten Quartal stieg das Bruttowarenvolumen auf Basis vorläufiger Zahlen um fast acht Prozent, der Umsatz um rund fünf Prozent. Im Tagesgeschäft legte der operative Gewinn (Ebit) von 23 auf 93 Millionen Euro zu - das war deutlich mehr als Analysten im Schnitt erwartet hatten. Auf der Handelsplattform Tradegate gewann die Zalando-Aktie zum Xetra-Schlusskurs 1,3 Prozent.
Die Titel von Siemens Energy (ETR:ENR1n) verteuerten sich auf Tradegate um 1,5 Prozent. Die US-Bank JPMorgan stufte sie von "Underweight" auf "Neutral" hoch und erhöhte das Kursziel von 13,00 auf 32,80 Euro. Eine robuste Nachfrage und eine gute operative Umsetzung ebneten dem Energietechnikkonzern den Weg aus der Krise, schrieb Analyst Akash Gupta. Für das vierte Geschäftsquartal rechnet er mit einem 28 Prozent höheren Auftragseingang als im entsprechenden Vorjahresabschnitt.
Die Anteilsscheine von Lanxess (ETR:LXSG) fielen auf Tradegate um 3,7 Prozent, nachdem JPMorgan sie von "Neutral" auf "Underweight" abgestuft hatte. Die kurzfristigen Aussichten für die europäische Chemiebranche seien schwierig, konstatierte Analyst Chetan Udeshi.