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3D-Drucker: Dieses deutsche Unternehmen ist ganz vorne mit dabei!

Veröffentlicht am 01.01.2001, 01:00
Aktualisiert 09.09.2018, 10:01
3D-Drucker: Dieses deutsche Unternehmen ist ganz vorne mit dabei!
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3D-Drucker haben das Potenzial, die Art und Weise, wie Industriegüter produziert werden, grundlegend zu verändern. Das gilt insbesondere für den 3D-Druck mit Metallen. Dieses Verfahren wird auch metallbasierte additive Fertigungstechnologie genannt.

Für Investoren haben sich in der Vergangenheit immer dann große Gelegenheiten ergeben, wenn sie früh in führende Unternehmen in einem wachsenden Markt investiert haben. Der 3D-Druck erfuhr erst einen Riesenhype, der sich dann komplett legte und die zugehörigen Aktien auf Talfahrt schickte – die Technologie jedoch hat sich in der Zwischenzeit weiterentwickelt. Das ist der typische Verlauf eines Hype Cycles.

Die deutsche SLM Solutions (WKN: A11133) ist eines der führenden Unternehmen beim 3D-Druck mit Metallpulvern und erwartet mittelfristig den Durchbruch der Technologie. Zeit, sich das Unternehmen genauer anzusehen!

Was macht SLM genau? SLM ist Technologieführer in der metallbasierten additiven Fertigungstechnologie – genauer: beim Selektiven Laserschmelzen. Bei diesem Verfahren werden Industriegüter hergestellt, indem ein Pulver schichtweise durch einen Laser an den richtigen Stellen geschmolzen wird und als solider Körper wieder erkaltet. Durch die englische Übersetzung des Verfahrens (Selective Laser Melting, kurz SLM) erklärt sich der Name des Unternehmens.

Die Vorteile gegenüber traditionellen Produktionsmethoden liegen auf der Hand:

  • Einfachere Produktion komplexer Strukturen, da diese nicht gefräst oder gegossen werden müssen.
  • Herstellung von Teilen in Leichtbauweise ist sehr einfach. Leichtbauweise mindert den Materialverbrauch, ohne die Belastbarkeit des Produkts stark negativ zu beeinflussen.
  • Industriegüter müssen nicht mehr aus vielen Einzelteilen zusammenmontiert werden, sondern entstehen sprichwörtlich „aus einem Guss“.
  • Einfacheres Erstellen von Sonderanfertigungen und Prototypen: Alles, wofür ein 3D-Modell existiert, kann sofort produziert werden.
SLM konzentriert sich auf die Entwicklung, den Bau und den Vertrieb von 3D-Druckern, die mit Metallpulver arbeiten. SLM-Geräte können mit Stahl-, Aluminium-, Titan- und weiteren Pulvern arbeiten, um möglichst alle Kundenbedürfnisse abzudecken. Seine Geräte bietet SLM in verschiedenen Bauraumgrößen an. Zu den Kunden zählen namhafte Unternehmen aus allen möglichen Industriebranchen.

Welche Wachstumschancen ergeben sich? SLM Solutions zitiert im Prognoseteil seines Jahresberichts 2017 zwei Prognosen, die starkes kurz- und mittelfristiges Wachstum skizzieren:

Der Wohlers-Report, der die weltweite 3D-Druckbranche erfasst, sieht für additive Fertigungstechnologien in der Industrie eine Verdreifachung des Marktvolumens im Jahr 2022 gegenüber 2017. Das entspricht einer jährlichen Wachstumsrate von 24,6 %.

Zum anderen hat das US-Marktforschungsunternehmen Gartner eine Branchenumfrage durchgeführt und geht davon aus, dass die Zahl der ausgelieferten 3D-Druckmaschinen, die mit Selective Laser Melting und ähnlichen Technologien arbeiten, bis 2019 um jährlich 47,2 % wachsen wird.

Für das laufende Jahr 2018 erwartet das Management Umsatzerlöse in Höhe von 125 Mio. Euro, was einem Wachstum von 51,5 % gegenüber dem Vorjahr entsprechen würde.

Wie sehen die Zahlen aus? Seit 2011 konnte der Umsatz jedes Jahr gesteigert werden, wenn die Entwicklung auch im letzten Jahr etwas abflaute. Trotzdem ergibt sich eine beeindruckende Wachstumsrate von 38,1 % in den letzten sechs Jahren!

Das bereinigte EBITDA (der um Sondereffekte bereinigte Gewinn vor Abschreibungen, Zinsen und Steuern) konnte lange Zeit mitziehen, ist jedoch seit 2016 wieder rückläufig. Das lag an gestiegenen Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen sowie an dem geringer als erwartet ausgefallenen Umsatzwachstum.

Die Eigenkapitalquote ist laut den Zahlen zum zweiten Quartal 2018 mit knapp 50 % in einem guten Bereich, das Geschäft ist also solide finanziert. Die gesamten kurzfristigen Schulden des Unternehmens liegen bei knapp 15,7 Mio. Euro, die liquiden Mittel liegen um ein Vielfaches darüber. Das Unternehmen ist also von Zahlungsschwierigkeiten weit entfernt.

Wie ist das Unternehmen bewertet? Mit dem Kurs-Gewinn-Verhältnis (kurz KGV) kommen wir bei SLM nicht weiter: Das Unternehmen schrieb zuletzt Verluste. Andere Kennzahlen können wir uns jedoch ansehen: Das Kurs-Umsatz-Verhältnis liegt bei 4,94 und das Kurs-Buchwert-Verhältnis bei 4,71 (Berechnungen mit dem Schlusskurs vom 06.09.2018).

Ich denke aber, dass man sich bei einem Unternehmen wie SLM nicht mit diesen traditionellen Kennzahlen auseinandersetzen sollte. Wer das in der Vergangenheit zum Beispiel bei Amazon (NASDAQ:AMZN) oder Netflix (NASDAQ:NFLX) tat, kam schließlich auch zu der Einschätzung, dass beide Unternehmen maßlos überteuert seien. Der Rest ist Geschichte – die beiden Aktien haben viele Investoren reich gemacht.

Ich möchte daher nun eine Umsatz- und Gewinnschätzung für 2022 aufstellen und diese mit dem heutigen Börsenwert von SLM vergleichen. Zieht man die Zahlen von Wohlers heran, kommt man auf einen möglichen Umsatz von 247,5 Mio. Euro im Jahr 2022, falls SLM seinen Marktanteil halten kann. Eine Nettomarge von 10 % sollte SLM bis dahin erreichen können, wodurch sich ein Gewinn von 24,75 Mio. Euro im Jahr 2022 ergibt.

Verglichen mit dem heutigen Börsenwert von 407,3 Mio. Euro kommen wir auf ein 2022er-KGV von 16,5. Da das Branchenwachstum auch in den folgenden Jahren anhalten sollte, gehe ich davon aus, dass der Markt SLM im Jahr 2022 etwa doppelt so hoch bewerten wird – also mit einem KGV von 33. Nach dieser Rechnung hätte die Aktie in den nächsten viereinhalb Jahren Verdopplungspotenzial und könnte ein guter Kauf sein.

Zusammengefasst SLM Solutions ist ein innovatives deutsches Unternehmen, das in einer zukunftsträchtigen Branche tätig ist. Das Unternehmen schreibt zwar noch Verluste, ist aber recht solide finanziert.

Ich halte die Aktie durchaus für spannend, man muss sich jedoch der Risiken bewusst sein: Sollte der Markt für metallbasierte additive Fertigung nicht wie erwartet wachsen, könnten die Investoren enttäuscht werden und die Aktie könnte seitwärts- oder abwärtslaufen. Die Aktie hängt also zum großen Teil am Umsatzwachstum der kommenden Jahre.

Ich persönlich gehe jedoch auch davon aus, dass die Technologie sich in nächster Zeit durchsetzen wird, da sie einige große Vorteile bietet. Davon sollte auch SLM Solutions profitieren können.

Christoph Gössel besitzt Aktien von SLM Solutions. John Mackey, CEO von Amazon-Tochter Whole Foods Market (NASDAQ:WFM), sitzt im Vorstand von The Motley Fool. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Amazon und Netflix.

Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

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