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Air Berlin prüft Ansprüche gegen Ex-Großaktionär Etihad

Veröffentlicht am 25.01.2018, 17:55
© Reuters. Plane with Air Berlin - Niki sign is seen at the international airport in Munich

München (Reuters) - Für den ehemaligen Air-Berlin-Großaktionär Etihad könnte die Pleite der Fluggesellschaft noch ein finanzielles Nachspiel haben.

Der Insolvenzverwalter von Air Berlin, Lucas Flöther, lässt derzeit mit drei Gutachten prüfen, ob es sich lohnt, von der arabischen Airline noch Geld zu fordern. Etihad hatte im August überraschend die Reißleine gezogen und eine versprochene Kapitalspritze über 50 Millionen Euro zurückgehalten. Daraufhin musste Air Berlin Insolvenz anmelden. Ein Prozess gegen Etihad kostet allerdings erst einmal Geld, das die Gläubiger oder ein Prozessfinanzierer vorstrecken müssten. "Es muss also eine hinreichende Erfolgswahrscheinlichkeit vorliegen, ehe wir tätig werden können", sagte Flöther nach den Gläubigerversammlungen bei Air Berlin am Donnerstag.

© Reuters. Plane with Air Berlin - Niki sign is seen at the international airport in Munich

Nach einer Insolvenz kann der Verwalter auch Zahlungen des Unternehmens an die Anteilseigner anfechten - rückwirkend bis zu zehn Jahre. "Wir prüfen die gesamte Buchhaltung des Air-Berlin-Konzerns", kündigte Flöther an. Das werde freilich geraume Zeit in Anspruch nehmen. Die Wirtschaftsprüfer von PwC sollen zudem herausfinden, ob ehemalige Vorstände und Aufsichtsräte von Air Berlin an der Misere der ehemals zweitgrößten deutschen Airline Schuld haben. Air Berlin hatte mehrere Konkurrenten zugekauft, diese aber laut dem Bericht von Flöther nie richtig integriert. Nach dem Rücktritt von Firmengründer Joachim Hunold 2011 hatten sich vier Vorstandschefs an der Sanierung versucht.

Der letzte von ihnen, der frühere Lufthansa-Manager Thomas Winkelmann, nimmt zum 30. April den Hut. Air Berlin war zunächst im Eigenverwaltung durch die Insolvenz gegangen, mit Flöther als Sachwalter und dem Sanierungsexperten Frank Kebekus als Generalbevollmächtigtem. Seit der vergangenen Woche hält Flöther als Insolvenzverwalter die Fäden allein in der Hand. Kebekus verlässt Air Berlin in den nächsten Tagen.

Mehr als eine Million Gläubiger haben Flöther zufolge Forderungen gegen Air Berlin angemeldet. Wenn sie keine Sonderrechte haben, gehen sie allerdings aller Wahrscheinlichkeit nach leer aus, räumte er ein. Das betrifft auch Passagiere mit verfallenen Flugtickets. Das Geld, laut Insolvenzbericht bisher 88 Millionen Euro, reiche nicht einmal, um den vorrangig zu tilgenden Kredit der Staatsbank KfW über 150 Millionen Euro vollständig zurückzuzahlen.

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