Berlin, 25. Okt (Reuters) - Deutschland sollte nach Auffassung von Airbus-Chef AIR.PA Tom Enders seine Regeln am Arbeitsmarkt lockern, um Flüchtlinge schneller in Beschäftigung bringen zu können. In einem vorab veröffentlichten Gastbeitrag für die "Süddeutsche Zeitung" (Montagausgabe) schlägt Enders gezielte Ausnahmen vom Mindestlohn und mehr Flexibilität bei zeitlich befristeten Arbeitsverhältnissen vor. Nur so hätten Flüchtlingen die Chance, schnell Arbeit zu finden. "Wenn die Eintrittsschwelle in den Arbeitsmarkt zu hoch ist, scheitert die Integration von Einwanderern in die Gesellschaft."
"Wir müssen den Mut haben zu einer Deregulierung, wie man sie bisher nur aus den USA kannte", argumentiert Enders. Das US-Beispiel zeige, wie eine rasche Integration gelingen könne. "Was als Schutzmechanismus gedacht war, wird zum Instrument der Ausgrenzung", warnte er. Pragmatismus sei gefragt. "Besser, mit Minijobs oder niedrig bezahlten Jobs in den Arbeitsmarkt einzusteigen, als gar keine Arbeit und mit Sozialhilfe zu Nichtstun und Frust verdammt zu sein", schrieb Enders. Wo Arbeitsmärkte abgeschottet und scharf reguliert würden, könne die Integration von Migranten nicht gelingen.