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Airbus-Prestigeerfolg bei AirAsia - Insgesamt mehr Orders für Boeing

Veröffentlicht am 19.07.2018, 16:21
© Reuters. Logo of Airbus is seen as an Airbus Beluga XL transport plane prepares to take off during its first flight event in Colomiers near Toulouse
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Farnborough (Reuters) - AirAsia spannte Airbus (PA:AIR) lange auf die Folter.

Erst am letzten Tag der Luftfahrtschau im britischen Farnborough konnte der europäische Flugzeugbauer den erhofften Prestigeerfolg feiern: Die malaysische Fluggesellschaft rundet ihre Bestellung für Airbus-Langstrecken-Flugzeuge vom Typ A330neo um 34 auf 100 Maschinen auf, wie AirAsia-Gründer Tony Fernandes Fernandes in Kuala Lumpur sagte. Um den Auftrag hatten sich die Europäer ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit dem US-Rivalen Boeing (NYSE:BA) geliefert, der ihnen den Stammkunden abspenstig zu machen drohte. Zu Listenpreisen - ohne die üblichen Rabatte - sind die 34 zusätzlichen Flugzeuge fast zehn Milliarden Dollar wert.

Auf der größten Flugzeugmesse des Jahres schrieb Boeing 528 bestellte Flugzeuge und Absichtserklärungen in die Auftragsbücher - fast 100 mehr als Airbus. Airbus-Verkaufschef Eric Schulz zog mit Blick auf seine 431 festen Orders und Vorbestellungen dennoch eine positive Bilanz: "Ich bin besonders mit der starken Resonanz zufrieden, derer sich unsere Langstrecken-Familie erfreut. Mehr als 150 Bestellungen und Absichtserklärungen für unsere A330, A350 und A380 bestärken uns."

Schulz sagte, er gehe davon aus, dass Airbus auch in diesem Jahr mehr Flugzeuge verkaufen als bauen werde. Einschließlich der Aufträge aus Farnborough kommt Airbus 2018 bereits auf 354 fixe Orders und 398 Absichtserklärungen. 481 davon entfallen auf die A320-Baureihe und 120 auf die von Bombardier übernommene CSeries, die jetzt als Airbus A220 verkauft wird. Diesen 752 Maschinen bei Airbus stehen allerdings mehr als 1000 bei Boeing gegenüber.

Der Abschluss mit AirAsia ist für Airbus besonders wichtig, hatte der A330 mit dem neuen Rolls-Royce-Triebwerk doch zuletzt einige Male den Kürzeren gegen die Boeing 787 den Kürzeren gezogen. Die Malaysier waren bisher ein treuer Airbus-Kunde - der größte für den A330 -, hatten aber parallel mit Boeing verhandelt. "Wir sind uns mit Boeing ganz nahe gekommen", sagte AirAsia-Chef Fernandes. "Vor einer Woche hätte ich noch nicht gewusst, wohin wir uns neigen." Die ersten A330neo sollen Ende 2019 an AirAsia gehen. Airbus hatte versucht, die A330 im Paket mit bis zu 100 A321neo zu verkaufen - vergeblich.

Eine Version mit größerer Reichweite soll der Langstrecken-Tochter AirAsia X ermöglichen, die 2012 eingestellte Verbindung von Kuala Lumpur nach London wieder aufzunehmen. "Jetzt können wir London angehen", sagte Fernandes. Aber ich habe nicht gesagt, dass wir das tun werden." Die zehn A350-900, die er schon 2009 bestellt hatte, werde die Fluggesellschaft aber wohl nicht abnehmen. Der A350 ist teurer als der A330neo.

Bei Hawaiian Airlines zogen Airbus gegen Boeing in Farnborough dagegen den Kürzeren. Die Fluglinie bestellte für einen Listenpreis von 2,8 Milliarden Dollar zehn Boeing 787-9 und sicherte sich Optionen für zehn weitere. Zugleich bestellte Hawaiian A330neo-Maschinen ab.

© Reuters. Logo of Airbus is seen as an Airbus Beluga XL transport plane prepares to take off during its first flight event in Colomiers near Toulouse

ANONYME AUFTRÄGE KOMMEN VOR ALLEM AUS CHINA

Auffallend war auf der Luftfahrtschau diesmal die große Zahl an Bestellungen, die Airbus und Boeing vermeldeten, ohne einen Käufer zu nennen. Boeing verkündete am Donnerstag eine solche Order zum Listenpreis von 11,7 Milliarden Dollar für 100 737-MAX-Maschinen. Bei Airbus summierten sich diese "Tarnkappen-Bestellungen" in Farnborough auf mehr als 200 Flugzeuge im Wert von 25 Milliarden Dollar, bei Boeing war es eine ähnliche Zahl. Branchenkreisen zufolge stecken dahinter zumeist chinesische Flugzeugleasing-Firmen, die um Vertraulichkeit bitten.

Airbus-Verkaufschef Schulz vermutet hinter der Zurückhaltung die Handelsstreitigkeiten mit den USA und anderen Ländern, die die Chinesen nicht anheizen wollten, wie er vor Analysten sagte. "Geheim oder offengelegt - jedenfalls ist der Auftrag da", sagte Schulz. Dazu kommen komplizierte Genehmigungsprozesse - gerade in China -, vor deren Abschluss die Käufer sich nicht offenbaren dürfen.

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