Paris, 15. Okt (Reuters) - Nach dem Scheitern ihrer Verhandlungen über ein Sparprogramm hat der Verwaltungsrat der Fluggesellschaft Air France AIRF.PA Management und Gewerkschaften an den Verhandlungstisch zurückgerufen. Die Pläne für Stellenabbau und Schrumpfkur könnten immer noch vermieden werden, teilte der Verwaltungsrat der Airline am Donnerstag mit. Voraussetzung sei aber, dass die Verhandlungen schnell abgeschlossen würden. Das Gremium habe Management und Gewerkschaften aufgerufen, "Gespräche in diese Richtung zu führen". Der Verwaltungsrat stütze auch nach den Tumulten vor zehn Tagen Air-France-Chef Alexandre de Juniac. Wütende Mitarbeiter hatten Anfang Oktober nach Bekanntgabe eines massiven Stellenabbaus Top-Manager der Fluggesellschaft in die Flucht geschlagen. Die Airline will 2900 Stellen streichen.
Die Fluggesellschaft, die zusammen mit Partner KLM aus den Niederlanden nach Lufthansa der Branchenzweite Europas ist, steht unter dem hartem Konkurrenzdruck. Auf den europäischen Routen setzen ihr Billigflieger zu, auf den Langstrecken arabische Wettbewerber. Laut den Sparplänen soll die Langstreckenflotte bis 2017 um 14 Flugzeuge auf 93 Jets schrumpfen. Eine weitere Maßnahme sei, Airbus AIR.PA -Flugzeuge vom Typ A340, die ausgemustert werden, nicht wie geplant durch neue Boeing (N:BA) BA.N -787-Jets zu ersetzen, teilte der Konzern mit. Air France hofft zudem, die Auslieferung von fünf Passagierjets vom Typ Boeing 787 streichen zu können.