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AKTIE IM FOKUS 2: Bilfinger verlieren fast 10 Prozent - Dritte Gewinnwarnung

Veröffentlicht am 04.09.2014, 18:21
Aktualisiert 04.09.2014, 18:24
AKTIE IM FOKUS 2: Bilfinger verlieren fast 10 Prozent - Dritte Gewinnwarnung
GBFG
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MDAXI
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(neu: Schlusskurse, Aussagen aus Telefonkonferenz, Analystenkommentar von Bankhaus Lampe)

FRANKFURT (dpa-AFX) - Die dritte Gewinnwarnung innerhalb von nur 66 Tagen hat die Aktien von Bilfinger F:GBF am Donnerstag tief ins Minus gedrückt. Als MDax-Schlusslicht F:MDAX rutschten die Titel des Bau- und Dienstleistungskonzern zum Handelsschluss um 9,50 Prozent auf 53,85 Euro ab. Der Index für die deutschen Unternehmen mit mittelgroßer Marktkapitalisierung legte dagegen um 0,60 Prozent zu. Die Bilfinger-Papiere haben mit dem aktuellen Kursrutsch ihre Kursgewinne der vergangenen drei Wochen wieder vollständig aufgezehrt. Seit Ende Juni hat sich der Börsenwert von Bilfinger um rund ein Drittel reduziert.

Bilfinger kommt auch nach dem abrupten Chef-Wechsel nicht zur Ruhe. Nur knapp einen Monat nach dem Abgang des damaligen Vorstandschefs Roland Koch im Zuge der zweiten Gewinnwarnung innerhalb kurzer Zeit müssen die Mannheimer erneut zurückrudern. Auch Kochs Nachfolger, der langjährige frühere Konzernchef Herbert Bodner, setzte in der Nacht zum Donnerstag den Rotstift an und strich die Gewinnziele für 2014 abermals zusammen. Die Energiewende und der Umbau des Industriegeschäfts machen Bilfinger noch stärker zu schaffen als bisher gedacht.

BODNER SCHON WIEDER OPTIMISTISCH, ANALYSTEN ERNÜCHTERT

Am Donnerstagnachmittag gab sich Bodner bei einer Telefonkonferenz aber schon wieder optimistisch. Der strategische Kurs sei richtig, Bilfinger "gut aufgestellt" und das Jahr 2014 eine "einmalige Situation". Mit den neuen Prognosen habe Bilfinger "soliden Grund unter den Füßen". Die Marktteilnehmer konnte dies aber nicht mehr beschwichtigen - am rund zehnprozentigen Kursminus änderte sich nichts mehr.

Analysten reagierten durch die Bank sehr enttäuscht auf die dritte Gewinnwarnung und kündigten an, ihre Schätzungen zu überprüfen. Das untere Ende der neuen Prognosespanne von Bilfinger lasse ein operatives Jahresergebnis (Ebita) erwarten, das um 24 Prozent unter seiner aktuellen Schätzung liege, schrieb Will Morgan von Goldman Sachs. Der von Bilfinger nun angeschlagene Ton deute darauf hin, dass die weitere Entwicklung insbesondere im Kraftwerksgeschäft schwer abzusehen sei.

Jasko Terzic, Analyst bei der DZ Bank, zeigte sich vor allem darüber enttäuscht, dass die Risikoabschätzung durch Koch nach den vorherigen Gewinnwarnungen offensichtlich nicht vorsichtig genug erfolgt sei. Es sei nicht auszuschließen, dass im Kraftwerksgeschäft auch im kommenden Jahr eine Nachfragebelebung ausbleibe.

VERTRAUEN VERSPIELT

Sehr enttäuscht reagierte auch Analyst Hans Peter Kuhlmann von der LBBW auf die Gewinnwarnung. Er könne noch nicht absehen, ob es sich um eine durch den Vorstandswechsel verursachte Neubewertung von vorhandenen Risiken handele oder ob sich die Geschäftslage weiter verschlechtert habe. Womöglich spielten beide Aspekte eine Rolle. Der Experte strich seine bisherige Kaufempfehlung.

Bilfinger habe das in den vergangenen zehn Jahren aufgebaute Vertrauen verspielt, lautet das ernüchternde Fazit von Analyst Marc Gabriel vom Bankhaus Lampe. Die erneut gekappte Unternehmensprognose zeige, dass das Übergangsjahr 2014 schlicht unberechenbar sei. Eine Dividendenkürzung schließt Gabriel nicht mehr aus.tk/ajx

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