(neu: Schlusskurse)
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Volkswagen-Aktie hat bei ihrer Aufholjagd einen Dämpfer erlitten: Weil der Abgas-Skandal zum ersten Mal und zudem heftig auf die Verkaufszahlen in den USA durchgeschlagen hat, gerieten die Vorzugspapiere (XETRA:VOW3) der Wolfsburger am Mittwoch unter Druck. Zum Handelsschluss stand in einem wieder eingetrübten Umfeld (DAX) ein Minus von 2,46 Prozent auf 126,95 Euro zu Buche. Erschwerend kam hinzu, dass die Ratingagentur S&P die Kreditwürdigkeit von VW nun schlechter einstuft.
Bereits am Dienstagnachmittag hatten die Papiere unter dem Verkaufseinbruch in den Vereinigten Staaten gelitten und am Ende rund 1 Prozent an Wert verloren. Damit haben die VW-Papiere zunächst ihre Erholungsrally gestoppt, die ihnen im vergangenen Monat eine Serie von zehn Gewinntagen beschert hatte. Seit Mitte November hatten sie sich damit in der Spitze um mehr als 40 Prozent erholt. Zuletzt hatte Erleichterung darüber geherrscht, dass die Rückrufkosten in Europa deutlich geringer als erwartet ausfallen könnten. Nun überwogen am Markt wieder die Sorgen.
SORGEN KEHREN ZURÜCK
Im Zuge des Skandals um manipulierte Abgaswerte hatten die Vorzugsaktien bis Anfang Oktober fast die Hälfte an Wert eingebüßt. Insgesamt wurde mehr als 30 Milliarden Euro Börsenwert in Vorzügen und Stämmen vernichtet.
Auslöser dafür war die Meldung vom Dienstagnachmittag, wonach in den USA im November der Absatz der Pkw-Kernmarke VW im Jahresvergleich um 24,7 Prozent auf 23 882 Autos eingebrochen war. Der Konzern habe wie auch die Tochter Audi unter dem Diesel-Skandal gelitten, schrieb der Experte Marc-Rene Tonn vom Analysehaus Warburg Research. Ein Händler ergänzte, dass VW auch die Umstellung auf eine neue Variante des Passats habe verkraften müssen. Dieser sei nach dem Jetta das zweitwichtigste Modell in den Staaten.
S&P SIEHT IMAGE ANGEKRATZT
Ein anderer Börsianer begründete die Kursverluste mit der Abstufung der Kreditwürdigkeit von VW durch S&P. Statt "A-" vergibt die Ratingagentur nur noch ein "BBB+" an die Wolfsburger. Die Geschäftsaussichten für Volkswagen hätten sich eingetrübt, das Image der Marke sei schlechter geworden, hieß es zur Begründung.