FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Umstrukturierung beim IT-Anbieter QSC (XETRA:QSCG) trägt zwar erste Früchte, doch Börsianer bleiben skeptisch. Nach Vorlage der Zwischenbilanz sind die Aktien am Montagvormittag mit minus 2,55 Prozent auf 1,912 Euro abgerutscht. Damit waren sie der schwächste Wert im Technologiebarometer TecDax (TecDAX), das um 0,39 Prozent vorrückte.
Der Umsatz von QSC schrumpfte im zweiten Quartal weiter, allerdings stieg der Gewinn dank eines Sparprogramms und es kamen auch wieder mehr Aufträge herein. Die Umstrukturierung beginne allmählich zu wirken, schrieb Commerzbank-Analystin Heike Pauls in einer aktuellen Studie. Vom Aktienkurs werde dies aber bereits reflektiert, so Pauls.
Nach einem Kursrutsch von rund 60 Prozent im Jahr 2014 haben QSC-Anteilsscheine im bisherigen Jahresverlauf um gut 10 Prozent zugelegt. Verglichen mit dem TecDax ist das gleichwohl eher wenig, kommt der Index doch in diesem Jahr bereits auf einen Zuwachs von fast 30 Prozent.
Trotz der jüngsten Restrukturierungserfolge der Kölner sehe es noch nicht so aus, als könnte sich das operative Geschäft in nächster Zeit deutlich verbessern, kommentierte Analyst Leonhard Bayer von Hauck & Aufhäuser kritisch. Er macht dafür das wenig differenzierte Produktportfolio von QSC verantwortlich. Außerdem fehlten kurz- und mittelfristig die Wachstumstreiber. Vor diesem Hintergrund erscheine das Papier bereits recht teuer.
QSC plant schon seit geraumer Zeit, sein Geschäft weg vom DSL-Netzbetrieb mehr auf Dienstleistungen für den Mittelstand auszurichten. Allerdings kam der Verkauf neuer Produkte für die Cloud wie Speicherlösungen und Dienste für die Zusammenarbeit über das Internet bislang nicht richtig in Fahrt. Mehrfach hatte das Management seine Prognose senken müssen. Vom Unternehmen hieß es nun aber, die Maßnahmen des Sparprogramms hätten früher gegriffen als erwartet. Mit dem eingeleiteten Jobabbau sei der Verlust zumindest verringert worden.