NEW YORK (dpa-AFX) - Die jüngsten Geschäftszahlen des Computerurgesteins IBM (XETRA:IBM) (NYSE:IBM) haben die Hoffnungen der Anleger auf eine geschäftliche Trendwende zunichte gemacht. Der Konzern muss weiter auf steigende Umsätze warten - von April bis Juni fiel der Rückgang sogar überraschend hoch aus.
Entsprechend groß war die Enttäuschung der Aktionäre: Die IBM-Papiere knickten am Dienstag als einer der größten Verlierer im US-Leitindex Dow Jones Industrial (US 30) um 6,05 Prozent auf 162,74 US-Dollar ein. Damit ist die teilweise Kurserholung im bisherigen Jahresverlauf fast dahin. 2014 hatten die Papiere im Sog der schwächelnden Geschäftsentwicklung mehr als 14 Prozent verloren.
IBM kämpft mit dem Wandel der Branche und will sich weg vom klassischen Computer-Geschäft und hin zu einem modernen Anbieter von Daten-Analyse und Cloud-Services - der Auslagerung von Daten und Programmen auf große Rechner im Internet - entwickeln. "IBM hat den Zug verpasst", sagte Experte Mark Vickery vom Analysehaus Zacks Investment Research. Zwar wachse das Cloud-Geschäft nun deutlich, aber der Konzern sei spät dran und bleibe weit abgeschlagen hinter den großen Wettbewerbern.
Auch Analyst Richard Nguyen von der französischen Bank Societe Generale (PARIS:SOGN) bleibt skeptisch. Die Bemühungen des Konzerns, sich neu aufzustellen, seien zwar positiv, schrieb der Experte in einer Studie. Allerdings lasse sich die künftige Umsatzdynamik weiterhin nur schwer einschätzen.
Es sei kaum erkennbar, wann das Wachstum im Zuge der strategische Initiativen etwa im Cloud-Geschäft die Rückgänge in den traditionellen Bereichen vollständig kompensieren werde. Zudem bräuchten diese Initiativen kurzfristig hohe Investitionen, was die Profitabilität belaste. Vor diesem Hintergrund rät Nguyen weiterhin zum Verkauf der Aktien.