FRANKFURT (dpa-AFX) - Die durchwachsenen Aussichten für die Lufthansa (XETRA:LHAG) haben am Dienstag die Aktionäre von Deutschlands größter Fluggesellschaft verschreckt. Das Papier verlor am Vormittag 6,81 Prozent auf 12,79 Euro. Das bedeutete den letzten Platz im schwachen Leitindex Dax (DAX). Zwischenzeitlich lagen die Verluste sogar bei über 7 Prozent.
Die von der Lufthansa präsentierten Geschäftszahlen zum ersten Quartal sorgten bei den Analysten gar nicht mal so sehr für Unmut. Weitgehend im Rahmen der Erwartungen, lautete der Tenor. Hintergrund des Kursrutschs war vielmehr der Preiskampf im Passagier- und Frachtgeschäft. Die Lufthansa-Führung um Vorstandschef Carsten Spohr will deswegen das Flugangebot 2016 nicht so stark ausweiten wie angekündigt.
AUSBLICK WIRD MIT SKEPSIS GESEHEN
Einige Experten beurteilen den Ausblick der Lufthansa mit Skepsis. Dass das vom Konzern für 2016 angepeilte operative Ergebnis (Ebit) auf bereinigter Basis nur leicht über dem des Vorjahres liegen werde, reiche womöglich nicht aus, um Marktteilnehmer zufrieden zu stellen, hieß es von der Deutschen Bank.
Hinzu komme ein schwaches Frachtgeschäft, bemängelte die Societe Generale (PA:SOGN). Analyst Michael Kuhn hält es deswegen auch für möglich, dass die Konsensschätzungen für das diesjährige Ebit nach unten revidiert werden könnten.
AKTIE AUF FEBRUAR-NIVEAU
Die Sorgen lasten deutlich auf dem Kurs: Aktuell kostet der Lufthansa-Anteilsschein so viel wie zuletzt Mitte Februar, als der gesamte Aktienmarkt nach dem trüben Jahresstart am Boden lag. Zwischenzeitlich erholte sich das Papier und stieg bis auf 15,385 Euro. Von diesem Hoch Mitte März hat die Aktie inzwischen aber wieder gut 17 Prozent eingebüßt.