💙 🔷 Q3 ohne Big Tech-Power? Diese Blue-Chip-Schnäppchen haben's drauf!Gratis entdecken

AKTIE IM FOKUS: Osram-Aktionäre reagieren geschockt auf teure Wachstumsstrategie

Veröffentlicht am 11.11.2015, 11:43
Aktualisiert 11.11.2015, 11:45
© Reuters.  AKTIE IM FOKUS: Osram-Aktionäre reagieren geschockt auf teure Wachstumsstrategie
JPM
-
MDAXI
-
OSRn
-

FRANKFURT (dpa-AFX) - Die neue Wachstumsstrategie von Osram (XETRA:OSRn) hat die Anleger am Mittwoch wie einen Schlag getroffen. Dass der Wandel vom Lampenhersteller zum LED-Chiphersteller erst einmal mit hohen Investitionen in die Entwicklung und mit dem Bau einer Chipfabrik in Malaysia einhergeht, kam offenbar vollkommen überraschend - sowohl für die Aktionäre, als auch für die Analysten. Davon zeugten sowohl pessimistische Expertenkommentare als auch der Einbruch der Aktien am Vormittag um zuletzt 21,02 Prozent auf 40,66 Euro. Damit waren sie das klare Schlusslicht im kaum veränderten MDax (MDAX).

Aktuell notieren die Papiere so tief wie zuletzt Anfang März. Ein Trostpflaster für die Aktionäre bleibt aber: Selbst nach dem massiven Kursrutsch zur Wochenmitte schlagen sich die Anteilsscheine mit einem Plus von rund 24 Prozent seit Jahresbeginn immer noch in etwa so gut wie der Index der mittelgroßen Werte.

OSRAM ERWARTET 'BETRÄCHTLICH' WENIGER BETRIEBSGEWINN

Dabei trauen Analysten Osram auf lange Sicht durchaus zu, seine ehrgeizigen Ziele zu erreichen. Doch kurzfristig überwog eindeutig die Enttäuschung darüber, dass wegen der Kosten für den Unternehmensumbau und die Wachstumsinitiativen "beträchtlich" weniger Betriebsgewinn erwartet wird. Die Experten hätten bislang mit einem leichten Anstieg der Gewinnmarge im nächsten Jahr gerechnet, schrieb Analyst Tim Wunderlich von der Privatbank Hauck & Aufhäuser. Zudem stellt Osram etwas weniger Umsatz in Aussicht.

Deutliche Worte fand Analyst Sebastian Ubert von der französische Großbank Societe Generale: Die neuen Ziele für 2016 hätten ihn sehr enttäuscht und seien überraschend schleierhaft ausgefallen. Vor der Veröffentlichung der neuen Wachstumsstrategie am Dienstagabend nach Börsenschluss habe es keine Hinweise gegeben, dass das Unternehmen umfangreiche neue Investitionen plane.

Ubert zufolge könnten die Markterwartungen für das bereinigte operative Ergebnis um 15 bis 20 Prozent sinken. Der Analyst empfahl die Papiere von Osram weiterhin zum Verkauf.

ANALYST: 'LANGFRISTIGES WACHSTUMSPOTENZIAL'

Analyst Andreas Willi von der US-Bank JPMorgan (N:JPM) äußerte sich ebenfalls skeptisch und senkte seine Gewinnschätzungen. Die hohen Anfangsinvestitionen in weiteres Wachstum dürften vorerst die Ergebnisse und Barmittel belasten. Insgesamt seien die Umstrukturieren des Lichttechnikkonzerns zwar ambitioniert, trügen jedoch langfristiges Wachstumspotenzial in sich.

Etwas versöhnlicher blickte Analyst Uwe Schupp von der Deutschen Bank auf die Osram-Aktien. Das Lichttechnik-Unternehmen habe immerhin ein gutes viertes Geschäftsquartal hinter sich. Erst einmal aber belaste das umfangreiche Investitionsprogramm die Papiere. Anleger sollten abwarten, bis der Aktienkurs einen Boden gefunden habe.

OSRAM KAUF EIGENE AKTIEN ZURÜCK

Neben den erfreulichen Geschäftszahlen gab es für die Aktionäre von Osram immerhin noch eine weitere gute Nachricht: Osram will eigene Papiere mit einem Volumen von bis zu 9,81 Prozent des Grundkapitals zurückkaufen. Darauf hatten die Aktien im späten Frankfurter Handel am Dienstagabend noch positiv reagiert.

Osram kämpft seit Jahren mit dramatischen Umbrüchen auf dem Lichtmarkt mit dem rasanten Technologiewandel hin zu Leuchtdioden, der Konkurrenz aus Asien und dem Preisverfall. Inzwischen soll es eine Handvoll Interessenten für die vor der Ausgliederung stehende Sparte "Lampen" geben.

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.