FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Streichung einer Empfehlung der britischen Investmentbank Barclays (LON:BARC) hat am Montag die Aktien von Adidas (ETR:ADSGN) deutlich belastet. Analystin Wendy Liu ist inzwischen vorsichtiger für die künftige Geschäftsentwicklung des Sportartikelherstellers.
Die Papiere von Adidas büßten am frühen Nachmittag als Schlusslicht im Dax 4,4 Prozent auf 210,90 Euro ein, während der Leitindex zugleich um 0,6 Prozent stieg.
Vom jüngsten Zwischenhoch Ende August bei 236,50 Euro ging es inzwischen um 11 Prozent abwärts unter die Unterstützungen für den kurz- und mittelfristigen Trend. Inzwischen sind auch die 200-Tage-Durchschnittslinien nur noch wenige Euro entfernt. Der Kursgewinn im bisherigen Jahresverlauf ist mittlerweile auf rund 15 Prozent zusammengeschrumpft, auch wenn Adidas damit immer noch zu den besten 15 der 40 Dax-Unternehmen zählt.
Barclays-Analystin Liu, die im August durch China gereist ist und Gespräche führte, kam recht skeptisch zurück, was die "strukturellen Chancen" für Adidas auf diesem wichtigen Absatzmarkt betrifft.
So rechnet die Expertin inzwischen mit einer weiterhin schwachen Nachfrage nach Adidas-Artikeln, verweist obendrein auf zunehmenden Wettbewerbsdruck und sieht auch mittelfristig eine Verlangsamung des Geschäftswachstums bei Adidas.
Da zudem die Erholung des US-Geschäfts unsicher sei, hält sie Adidas-Papiere nun für ausreichend bewertet und stufte es von "Overweight" auf "Equal Weight" ab. Das Kursziel kappte sie von 254 auf 215 Euro.