Die Aktie von Royal Dutch Shell (DE:RDSa) (WKN: A0ER6S) profitiert derzeit von den solideren Ölpreisen. Mit über 60 US-Dollar, zwischenzeitlich mal über 70 US-Dollar je Barrel Brent sind die Notierungen inzwischen wieder hoch. Das könnte eine starke Ausgangslage auch für den operativen Turnaround sein.
Mit Blick auf eine jetzt aktuelle Entscheidung der OPEC+ scheinen die Notierungen von Brent und WTI sogar noch moderat weiter zu klettern. Mit über 70 US-Dollar je Fass dürfte auch Royal Dutch Shell solide Gewinne und freie Cashflows einfahren. Das ist natürlich wichtig für all diejenigen, die an eine bessere Perspektive glauben möchten.
Trotzdem bleibt eine Kernfrage bestehen: Wie stabil bleibt jetzt ein Ölpreis von 70 US-Dollar je Fass? Das ist natürlich eine schwierige Frage. Es könnte jedoch einige interessante Fundamentaldaten zum Markt geben.
Royal Dutch Shell: 70 US-Dollar je Barrel Brent sicher? Genauer gesagt hat jetzt beispielsweise die OPEC+ erklärt, dass man eher gemächlich die Förderung hochschrauben möchte, zumindest noch in der ersten Jahreshälfte dieses Jahres. Auf der Juni-Sitzung des Kartells sind keine Preiserhöhungen beschlossen worden. Und das, obwohl die Nachfrage augenscheinlich stärker anzieht als erwartet. Den Markt könnte das entsprechend beruhigen und womöglich auch den Aktienkurs von Royal Dutch Shell.
Allerdings ist das nicht alles: Vielleicht gibt es auch im Allgemeinen Veränderungen im Ölmarkt. Die US-amerikanische Schieferölproduktion folgt offenbar nicht mehr dem Schema von Pump and Dump. Das heißt, es werden nicht mehr direkt Produktionslevel mit steigenden Notierungen von Brent und WTI hochgefahren. Mit Blick auf den Gesamtmarkt könnte das ebenfalls für Entspannung sorgen. Oder aber für eine Beruhigung, denn die OPEC+ sieht sich offenbar nicht genötigt, die eigene Marktmacht konsequent zu festigen.
Genau das könnten zwei entscheidende Faktoren sein, die den Ölmarkt jetzt kurzweilig beruhigen und damit auch die Aktie von Royal Dutch Shell. Wenn es profitabel ist, Öl zu fördern, dürften Gewinne und freie Cashflows die Folge sein. Sowie möglicherweise eine Neubewertung des Aktienkurses. Wobei es trotzdem Risiken gibt, die Foolishe, längerfristig orientierte Investoren nicht vernachlässigen dürfen.
Die OPEC+ als Schlüsselfaktor? Ein Ölpreis von 70 US-Dollar je Fass dürfte jedoch einen ähnlichen Status quo voraussetzen. Oder zumindest eine stete, stärkere Erholung der Nachfrage nach Öl, um weitere Preissprünge oder Stabilität zu rechtfertigen. Zwei Faktoren, die für Royal Dutch Shell ebenfalls wichtig sein dürften.
Allerdings: Wir erkennen, dass es trotzdem Risikofaktoren gibt. Alleine die zweite Jahreshälfte vonseiten der OPEC+ ist noch ein großes Rätsel. Erhöht das Kartell die Förderung stärker, als sich die Nachfrage erholt, könnte das die Preise einbrechen lassen. Unsicherheit besteht daher immer noch. Ob zum jetzigen Zeitpunkt das Chance- oder Risikoprofil überwiegt, das wissen wir mit Sicherheit natürlich erst in der Retrospektive.
Vincent besitzt Aktien von Royal Dutch Shell. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.
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