TOKIO/HONGKONG/SHANGHAI/SYDNEY/MUMBAI (dpa-AFX) - Die chinesischen Festlandsbörsen haben sich nach verhaltenem Start etwas von ihrem Kursrutsch am Donnerstag erholt. Am Ende zeigten sich die Anleger doch erleichtert, dass Chinas Notenbank für weitere Maßnahmen zur Konjunkturbelebung bereit steht. Auch asienweit überwogen am Freitag die Pluszeichen: Der Sammelindex Stoxx 600 Asia/Pacific (FX1:Q00B) rückte um 0,40 Prozent auf 149,53 Punkte vor.
Die Zentralbank habe immer noch Spielraum für weitere Schritte und auch die Instrumente, um möglichen Abwärtsrisiken entgegenzutreten, sagte Notenbankchef Zhou Xiaochuan in Shanghai vor den Beratungen der führenden Industrie- und Schwellenländer (G20). Zudem stufte die Notenbank in einer separaten Mitteilung in Peking ihre eigene Politik als bedacht mit einer leicht stützenden Ausrichtung ein.
Damit haben die Währungshüter ihre Bewertung der Geldpolitik nach Einschätzung von Experten näher an die Realität angepasst. "Die Zentralbank deutet damit an, dass sie in diesem Jahr weitere Schritte zur Lockerung der Geldpolitik für notwendig hält", sagte Citic-Chefvolkswirt Liao Qun.
An den chinesischen Börsen in Shanghai und Shenzhen hellte sich die Laune der Anleger entsprechend auf: Der CSI-300-Index stieg um 1,00 Prozent auf 2948,03 Punkte. Der Index bildet die Entwicklung der 300 größten Aktienwerte der chinesischen Festlandbörsen ab. Besonders gefragt waren Anteilsscheine von Stahlherstellern und Rohstoffproduzenten.
Tags zuvor hatte der CSI 300 noch mit einem Minus von mehr als 6 Prozent den größten prozentualen Tagesverlust seit Anfang Januar verzeichnet. Als ein Grund dafür waren Sorgen um die Liquiditätsversorgung der Finanzbranche genannt worden.
Der Hang-Seng-Index schloss 2,52 Prozent höher bei 19 364,15 Punkten. An der Börse in der ehemaligen Kronkolonie Hongkong können auch ausländische Investoren uneingeschränkt chinesische Aktien handeln.
In Tokio legte der Nikkei-225-IndexNikkei-225-Index um 0,30 Prozent auf 16 188,41 Punkte zu. Auf Wochensicht bedeutet dies ein Plus von 1,39 Prozent. Ein Analyst wertete positiv, dass der Kursrutsch in Shanghai am Donnerstag keine negativen Spuren hinterlassen hatte.
Am Nikkei-Ende ragten die Aktien von Sharp (SQ1:SAE) (FSE:SRP) mit einem Kursrutsch von mehr als 11 Prozent erneut negativ heraus. Der taiwanische Apple-Auftragsfertiger (ETR:APC) (NASDAQ:AAPL) Foxconn zögert mit der Übernahme des angeschlagenen Elektronikkonzerns. Die Unterzeichnung des Vertrages mit den Japanern wurde aufgeschoben, "bis ein Konsens erzielt ist", teilte Foxconn mit. Als Grund führte das Unternehmen neue Informationen über mögliche Risiken an.
In Australien bewegte sich der Leitindex ASX 200 (FX1:AOI) mit einem Minus von 0,02 Prozent auf 4879,96 Punkte kaum vom Fleck. In Sydney hatten Aktien von Telekomunternehmen und IT-Firmen die Nase vorn. Der Sensex-Index im indischen Mumbai stieg zuletzt um 0,95 Prozent auf 23 195,23 Punkte.