TOKIO/HONGKONG/SHANGHAI/SYDNEY/MUMBAI (dpa-AFX) - Die wichtigsten asiatischen Börsen haben an Mittwoch keine gemeinsame Richtung gefunden. Während der japanische Aktienmarkt deutlich stieg, gerieten die Notierungen an Chinas Festlandbörsen deutlich unter Druck. Der japanlastige Sammelindex Stoxx 600 Asia/Pacific trat auf der Stelle bei 165,05 Punkten.
Der Nikkei-225-Index (FX1:N225) schloss 1,72 Prozent höher bei 16 664,82 Punkten. Damit machte der japanische Leitindex die Verluste vom Vortag mehr als wett. Er profitierte von Presseberichten, denen zufolge Japans Regierung ein massives Konjunkturprogramm zur Ankurbelung der lahmenden Wirtschaft plant. Der Yen gab nach, was Exportwerten zugute kommt.
Wie die Nachrichtenagentur Kyodo meldete, soll das Konjunkturpaket ein Gesamtvolumen von mehr als 28 Billionen Yen haben (etwa 241 Milliarden Euro). Das sei die Fiskalpolitik, auf die die Anleger gewartet hätten, sagte ein Anlageexperte. Das umfangreiche Programm sollte der Wirtschaft etwas helfen - ob es ausreiche, bleibe abzuwarten. Am Dienstag war das japanische Börsenbarometer noch von einem Bericht der Zeitung "Nikkei" über deutlich bescheidenere staatliche Investitionspläne belastet worden.
Die Aktien des japanischen Telekommunikationsausrüsters Minebea (T:6479) , der Beleuchtungslösungen für LCD-Displays herstellt, sprangen nach der Veröffentlichung von Apple-Geschäftszahlen (NASDAQ:AAPL) (ETR:APC) um 14 Prozent hoch. Der iPhone-Hersteller hatte am Dienstag nach der Schlussglocke an der Wall Street mit seinen Quartalsresultaten trotz eines Geschäftsrückgangs positiv überrascht.
Für den CSI-300-Index, der die Entwicklung der 300 größten Aktienwerte der chinesischen Festlandbörsen abbildet, ging es am Mittwoch hingegen um 1,57 Prozent 3218,24 Zähler bergab. Hier sorgte ein Bericht der Zeitung "21st Century Business Herald" für Unruhe. Dem zufolge denkt die chinesische Regierung darüber nach, die Bestimmungen für den über 3 Milliarden US-Dollar schweren Markt für Vermögensverwaltungsprodukte zu verschärfen.
Der Hang-Seng-Index in Hongkong, wo neben chinesischen auch ausländische Marktteilnehmer handeln dürfen, zeigte sich davon weniger beeindruckt: Er gewann bis kurz vor Handelsschluss 0,13 Prozent auf 22 157,62 Punkte.
Im australischen Sydney ging es für den ASX-200-Index (FX1:AOI) letztlich um 0,04 Prozent auf 5539,69 Punkte hoch. Der Sensex-Index im indischen Mumbai verlor zuletzt 0,17 Prozent auf 27 928,62 Zähler.