TOKIO/HONGKONG/SHANGHAI/SYDNEY/MUMBAI (dpa-AFX) - Emotionslos haben Asiens wichtigste Aktienmärkte am Donnerstag auf die US-Steuerreform reagiert. Die vollmundig angekündigten und am Vorabend bekanntgegebenen Steuersenkungspläne von US-Präsident Donald Trump hätten die Anleger kaum überzeugt, hieß es im Handel. Die Tokioter Börse musste nach ihrem jüngsten Höhenflug einige Gewinnmitnahmen hinnehmen und sank erstmals in dieser Woche. Der japanlastige Sammelindex Stoxx 600 Asia Pacific (STOXX Asia/Pacific 600 EUR Price) stand zuletzt praktisch unverändert bei 181,02 Punkten.
Der japanische Nikkei-Index 225 (XC0009692440) (JP9010C00002) schloss mit einem Minus von 0,19 Prozent bei 19 251,87 Punkten, nachdem er in dieser Woche bereits um mehr als dreieinhalb Prozent angezogen hatte. Entgegen den Vortagen konnte am Donnerstag nicht einmal der schwache Yen die Abwärtsbewegung des Nikkei verhindern. Japans Zentralbank (BoJ) hält vorerst unverändert an ihrer extrem lockeren Geldpolitik fest, nahm aber ihre Inflationsprognose leicht zurück. Für das bis Ende März 2018 laufende Fiskaljahr hob die BoJ jedoch ihre Schätzung für das Wirtschaftswachstum geringfügig an.
An den chinesischen Festlandsbörsen ging es am Donnerstag etwas aufwärts. Der CSI-300-Index, der die Entwicklung der 300 größten Aktienwerte an den Festlandbörsen abbildet, rückte um 0,03 Prozent auf 3446,72 Punkte vor. Andere Marktbarometer verzeichneten aber stärkere Gewinne. Dabei wurden die Papiere aus den Bereichen Technologie, Energie und Telekommunikation am stärksten nachgefragt. Gebremst wurde der Auftrieb aber von anhaltenden Befürchtungen einer stärkeren staatlichen Regulierung der heimischen Finanzmärkte.
Der Hang-Seng-Index in Hongkong gewann zuletzt 0,39 Prozent auf 24 675,24 Punkte. Der Sensex-Index im indischen Mumbai, wo ebenfalls noch gehandelt wird, fiel zuletzt um 0,28 Prozent auf 30 048,63 Punkte. In Sydney endete der ASX-200-Index 0,16 Prozent höher bei 5921,48 Punkten. Energiewerte standen hingegen unter Druck.
Unter den wichtigsten Einzelwerten Asiens standen am Donnerstag die Aktien von Samsung (60:005930) im Fokus. Sie verteuerten sich um fast zweieinhalb Prozent und kletterten auf den höchsten Stand der Unternehmensgeschichte. Der Börsenwert stieg damit in den vergangenen zwölf Monaten um rund zwei Drittel auf umgerechnet 245 Milliarden Euro. Der Elektronikkonzern hat dank glänzender Geschäfte mit Speicherchips einen kräftigen Gewinnsprung und ein geringes Umsatzplus im ersten Quartal verzeichnet.