TOKIO/HONGKONG/SHANGHAI/SYDNEY/MUMBAI (dpa-AFX) - Die Sorge vor Protektionismus in den Vereinigten Staaten hat die asiatischen Börsen am Montag überwiegend belastet. Der Sammelindex Stoxx 600 Asia Pacific (STOXX Asia/Pacific 600 EUR Price) fiel zuletzt um 0,59 Prozent auf 176,66 Punkte. Hintergrund war die Antrittsrede des neuen US-Präsidenten Donald Trump.
Trump hatte am Freitag einen radikalen politischen Kurswechsel angekündigt. Der neue US-Präsident kündigte wie im Wahlkampf eine Politik der Abschottung an. Dies werde zu mehr Wohlstand und neuer Stärke der USA führen, sagte er.
In Japan kamen insbesondere Trumps Aussagen zum pazifischen Handelsabkommen TPP nicht gut an. Der Republikaner hatte eine Abkehr von der Vereinbarung angekündigt.
Auf die Stimmung in Tokio drückte zudem der starke Yen, der von der allgemeinen Dollar-Schwäche nach der Rede des neuen US-Präsidenten angetrieben wurde. Eine festere Landeswährung kann die Exportaussichten der japanischen Unternehmen schmälern.
Vor diesem Hintergrund büßte der japanische Leitindex Nikkei 225 nach zuletzt drei Gewinntagen in Folge nun 1,29 Prozent auf 18 891,03 Punkte ein. Alle Branchen mussten Verluste hinnehmen. Besonders unter Druck mit minus 1,75 Prozent gerieten Aktien von Konsumgüterunternehmen.
An der Indexspitze erholten sich derweil die Anteilsscheine von Toshiba (20:6502) etwas von ihrem Kurseinbruch im Dezember und stiegen um 9 Prozent. Dem Technologiekonzern drohen Verluste in seinem Atomgeschäft in den USA.
In China hingegen legten die Börsen zu. Dort zeigten sich viele Investoren erleichtert darüber, dass der frisch ernannte US-Präsident mit Blick auf die Beziehungen zur Volksrepublik bei seiner Rede und an seinem ersten Wochenende im Amt kein weiteres Öl ins Feuer gegossen hatte.