TOKIO/HONGKONG/SHANGHAI/SYDNEY (dpa-AFX) - Mit Rückenwind von der Wall Street hat die Börse in Tokio zum Wochenstart zugelegt. Die chinesischen Aktienmärkte blieben wegen des Neujahrsfestes geschlossen. Neben China und Hongkong wurde am Montag auch in Singapur und Südkorea nicht gehandelt.
In Tokio schloss der japanische Leitindex Nikkei 225 mit 26 906,04 Punkten und damit 1,3 Prozent höher als vor dem Wochenende. Nach einem deutlichen Kursanstieg zum Handelsstart verlief der Rest der Sitzung aber in ruhigen Bahnen.
In den USA hatte der Leitindex Dow Jones Industrial vergangene Woche die Marke von 33 000 Punkten verteidigt und sich am Freitag ein Stück weit von dieser abgesetzt. Die Technologiewerte an der Nasdaq hatten sich noch stärker gezeigt. Die Anleger ließen sich von anhaltend restriktiven geldpolitischen Signalen der US-Notenbank in ihrem Optimismus nicht beirren, hieß es von den Analysten der Schweizer Großbank Credit Suisse (SIX:CSGN). Vor allem die Erkenntnisse aus den Geschäftsberichten der Unternehmen hielten die Laune hoch.
Mit Blick auf die Börsen Asiens kommt Marktstratege Rajat Agarwal von der französischen Bank Societe Generale (EPA:SOGN) zu dem Schluss, dass die Rotation vieler Investoren in diese Märkte hinein weiter gehen dürfte. Angetrieben von der Kehrtwende Chinas bei den zuvor strikten Corona-Maßnahmen und der Hoffnung auf eine weniger restriktive US-Geldpolitik hätten sich die Bewertungen nach der Erholungsrally seit Oktober lediglich normalisiert. Und da das US-Finanzumfeld förderlich bleibe, dürften die Notierungen kaum deutlich unter Druck geraten.
Im Fokus steht laut Agarwal vor allem Ostasien. So gebe es weiterhin deutliche Bewertungsunterschiede zwischen Südasien und Ostasien. Hier hebt er Indien und Taiwan hervor. Mit Blick auf Taiwan dürfte die geopolitische Nachrichtenlage erst einmal ihren Höhepunkt erreicht haben, bei gleichzeitig im langfristigen Vergleich niedrigen Aktienbewertungen. Daher dürfte der taiwanesische Aktienmarkt sich vorerst weiter besser entwickeln als der indische. Letzterer sei bereits recht hoch bewertet und lasse daher mit Blick auf die Gewinnentwicklung der Unternehmen keinen Spielraum für Enttäuschungen.