TOKIO/HONGKONG/SHANGHAI/SYDNEY (dpa-AFX) - Die wichtigsten asiatischen Aktienmärkte haben nach den jüngsten Verlusten am Freitag mehrheitlich etwas zugelegt. Doch am letzten Handelstag blicken die Anleger auf ein trübes Börsenjahr zurück. Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine führte zu einer Explosion der Energiepreise und einer stark steigenden Inflation, welche die Notenbanken mit deutlichen Zinsanhebungen bekämpfen - kein gutes Pflaster für Anlagen wie Aktien.
Der japanische Leitindex Nikkei 225 verabschiedete sich praktisch unbewegt bei 26 094,50 Punkten aus dem Handel. Für den Dezember steht damit ein Kursverlust von gut sechs Prozent zu Buche. Die heimische Notenbank hatte die Anleger am 20. Dezember mit einem überraschenden Strategiewechsel geschockt und den Nikkei noch einmal kräftig auf Talfahrt geschickt. In Reaktion auf den Beschluss der Bank of Japan, die Spanne, in der sich die langfristige Anleiherendite bewegt, zu lockern, kündigten nun mehrere große japanische Banken die Anhebung ihrer Hypothekenzinsen an. Für 2022 verzeichnet der Nikkei ein Minus von 9,4 Prozent. Er hat nach einer dreijährigen Gewinnserie damit das schwächste Jahr seit 2018 hinter sich.
Der australische S&P ASX 200 gewann am Freitag 0,27 Prozent auf 7038,69 Punkte. Der CSI-300-Index , der die 300 wichtigsten Unternehmen vom chinesischen Festland umfasst, legte um 0,39 Prozent zu auf 3871,63 Punkte.
An der Börse der chinesischen Sonderverwaltungsregion Hongkong, wo auch viele ausländische Anleger handeln, stieg der Hang-Seng-Index kurz vor Handelsende um 0,48 Prozent auf 19 835,31 Punkte. Für den Dezember zeichnet sich ein Plus von 6,7 Prozent ab, nachdem die chinesische Führung nach fast drei Jahren ein abruptes Ende ihrer umstrittenen Null-Covid-Politik angekündigt hatte. Die schrittweise Aufhebung fast aller Schutzmaßnahmen schürte in den vergangenen Wochen Hoffnungen auf eine Erholung der weltweit zweitgrößten Volkswirtschaft. Der Kursrückgang um rund 15 Prozent 2022 bedeutet indes nicht nur das dritte Verlustjahr in Folge, sondern auch die schwächste Entwicklung seit 2011.