PARIS/LONDON/ZÜRICH (dpa-AFX) - Nach den Vortagesgewinnen haben die europäischen Börsen am Mittwoch etwas geschwächelt. Die Kursveränderungen bewegten sich dabei im überschaubaren Bereich. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 sank am Mittag um 0,52 Prozent auf 4.915,18 Punkte.
Außerhalb der Eurozone legte der schweizerische SMI dank der Gewinne der Pharma- und Nahrungsmittelaktien dagegen um 0,35 Prozent auf 12.090,13 Zähler zu. Der britische FTSE 100 tendierte unterdessen kaum unverändert.
Mit den Abgaben kehrte an den Märkten wieder Ernüchterung ein. "Die Begeisterung über Chinas neues Wachstumspaket erwies sich eher als Strohfeuer", hieß es in einer Einschätzung des Brokers Index Radar. "Zweifel an der Nachhaltigkeit der Maßnahmen kamen auf." Für Pessimismus gebe es unterdessen keinen Anlass. "Vor dem Hintergrund der weltweiten Lockerungsmaßnahmen der wichtigsten Notenbanken dürften sich temporäre Rücksetzer zumindest bis zum Jahresende weiterhin als Einstiegsgelegenheiten erweisen", prognostiziert der Broker.
Die Skepsis an dem chinesischen Stützungspaket zeigte sich an der Schwäche der Autowerte. "Gestern noch trieb die Hoffnung auf eine Konjunkturbelebung in China die Kurse vor allem der Exportprofiteure nach oben, doch man braucht schon noch jede Menge Zukunftsfantasie, um bereits eine Wende zum Beispiel für Deutschlands Autobauer auszurufen", merkte Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar vom Broker RoboMarkets zu den Abgaben an.
Auf den schwächelnden Technologiewerten lastete mit SAP (ETR:SAPG) ebenfalls ein deutscher Titel. Das US-amerikanische Justizministerium nimmt die Geschäfte des Softwarekonzerns und des IT-Wiederverkäufers Carahsoft unter die Lupe. Dahinter steht der Vorwurf möglicher Preisabsprachen. SAP fielen um 3,6 Prozent. Auch Adyen (AS:ADYEN) neigten mit einem Prozent Abschlag zur Schwäche. Marktteilnehmer verwiesen auf leicht enttäuschende Angaben des Zahlungsdienstleisters zur mittelfristigen Entwicklung.
Während Rohstoffwerte nach den deutlichen Vortagesgewinnen ebenfalls etwas nachgaben, legten die am Dienstag weniger gefragten Pharma- und Telekommunikationstitel zu. Nicht mithalten konnten dagegen die defensiven Versorger (NYSE:XLU). Hier belasteten die Verluste des Schwergewichts Iberdrola (BME:IBE) , das um 0,8 Prozent sank. Oddo BHF hatte die Aktie auf "Neutral" abgestuft.