PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Europas Bösen haben am Montag ihre deutlichen Anfangsgewinne nicht ganz halten können. Laut Marktanalyst Michael Hewson vom Wertpapierhändler CMC Markets richteten sich die Blicke der Anleger bereits auf die mit Spannung erwartete Sitzung der US-Notenbank Fed, die am Donnerstag erstmals seit Jahren die Zinsen anheben könnte - dies würde Aktien gegenüber festverzinslichen Anklagen unattraktiver machen. Dazu gab es negative Konjunkturnachrichten aus China, welche die Aktienmärkte in China und Japan belasteten.
Der EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) rutschte nach einem starken Start kurzzeitig in die Verlustzone, stand zuletzt aber immerhin wieder 0,28 Prozent höher bei 3196,93 Punkten. Zuvor hatte der Leitindex der Eurozone zwei Handelstage in Folge nachgegeben. Für den CAC 40 (CAC 40) in Paris ging es am Montag um 0,25 Prozent auf 4560,21 Punkte hoch und der Londoner FTSE 100 (ISE:UKX) gewann 0,72 Prozent auf 6161,78 Punkte.
Am Sonntag hatte das nationale Statistikbüro in Peking erneut schlechte Wirtschaftsdaten gemeldet: Die chinesische Industrieproduktion war im August geringer gestiegen als Analysten erwartet hatten. Das Umsatzwachstum im Einzelhandel fiel im vergangenen Monat zwar besser aus als prognostiziert. Allerdings liegen hier die Wachstumsraten seit Jahresbeginn auf dem niedrigsten Niveau seit 2003.
Marktanalyst Angus Nicholson vom Broker IG erinnerte derweil daran, dass die Wahrscheinlichkeit einer US-Zinserhöhung derzeit unter 30 Prozent gesehen werde. Die aktuelle Schwäche des US-Dollar gegenüber einer Reihe anderer Währungen deuteten darauf hin, dass die amerikanischen Währungshüter die Zinsen unverändert ließen.
Im europäischen Branchenvergleich standen zum Wochenauftakt die Bankaktien etwas unter Druck: Der Sektorindex (DJX:SX7P) im marktbreiten Stoxx Europpe 600 gab um 0,26 Prozent nach. Überdurchschnittlich stark verloren die Titel der Credit Suisse (VTX:CSGN) (ETR:CSX). Laut eines Presseberichts steht hier ein Radikalumbau an. Die Aktien der Schweizer büßten 0,89 Prozent ein.
Dagegen setzte sich der Index der Rohstoffunternehmen (DJX:SXPP) mit plus 1,13 Prozent an die Spitze der europäischen Branchenübersicht.