PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Mit Zuversicht und einer moderaten Aufwärtsbewegung haben Europas wichtigste Aktienmärkte zu Wochenbeginn auf die Annäherung im US-chinesischen Handelsstreit reagiert. Der EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) gewann am späten Vormittag 0,17 Prozent auf 3317,82 Punkte. Damit knüpfte der Leitindex der Eurozone an seinen 1,3-prozentigen Gewinn aus der Vorwoche an.
Der französische Cac 40 (CAC 40) stieg am Montag um 0,49 Prozent auf 5291,22 Punkte. Für den britischen FTSE 100 ging es um 0,45 Prozent auf 7138,88 Punkte aufwärts.
China und die USA haben sich in den Verhandlungen über ein Ende ihres seit Monaten andauernden Handelskrieges weiter angenähert. Nachdem sich die US-Seite positiv über den Verlauf geäußert hatte, war am Montag auch in Peking von "substanziellen Fortschritten" die Rede. Medienberichten zur Folge könnten die Handelsgespräche schon in wenigen Wochen zu einem Ergebnis führen. US-Vertreter bereiten angeblich ein finales Abkommen vor, das Mitte März von den Präsidenten beider Staaten besiegelt werden könnte.
"Dass jede positive Nachricht im Handelskonflikt mit deutlichen Kursgewinnen gefeiert wird, macht die aktuelle Rally jedoch gefährlich", gab Marktanalyst Thomas Altmann von QC Partners zu bedenken. Denn ein positiver Ausgang der Handelsgespräche sei schon länger in den Kursen eingepreist.
Aus Branchensicht standen europaweit Medien- und Rohstoffwerte besonders in der Anlegergunst: Die entsprechenden Indizes stiegen um 1,2 beziehungsweise 1,0 Prozent. Ganz unten im Branchentableau waren Papiere aus der Chemieindustrie mit einem Minus von 0,4 Prozent zu finden.
Unter den Einzelwerten fielen die Aktien von Ahold Delhaize (7:AD) mit einem Verlust von 2,9 Prozent als Eurostoxx-50-Schlusslicht besonders negativ auf. Händler verwiesen auf einen Pressebericht, wonach der weltgrößte Online-Händler Amazon (2:AMZN) die Eröffnung Dutzender Lebensmittel-Supermärkte in Los Angeles, San Francisco, Seattle, Chicago, Philadelphia und Washington D.C. plane. In den beiden letztgenannten Städten betreibt die niederländische Handelskette laut Berenberg-Analyst Dusan Milosavljevic ihre profitabelsten Märkte.
Die Novartis-Titel (5:NOVN) verbilligten sich trotz einer positiv interpretierten Wirkstoffstudie um 2,5 Prozent und waren damit schwächster Wert im Stoxx-50-Index. Wie der Pharmakonzern mitteilte, bestätigten die Daten zum Schuppenflechtemittel Cosentyx die schnelle Reaktion und hohe Wirksamkeit des Mittels.