PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Nach dem zuletzt starken Lauf haben Europas Börsen am Dienstag unter Gewinnmitnahmen gelitten. Der Anstieg des Euro über die Marke von 1,14 US-Dollar habe sich als Bremsklotz für eine weitere Erholung erwiesen, erklärte Marktanalyst Andreas Paciorek vom Broker CMC Markets. Eine starke Gemeinschaftswährung dämpft die Gewinnerwartungen aus dem Export.
Für den EuroStoxx-50-Index (Euro Stoxx 50) ging es am Vormittag um 1,54 Prozent abwärts auf 3197,37 Punkte. Der europäische Leitindex war seit Ende September um gut 7 Prozent gestiegen. Auftrieb hatte dabei vor allem die Erwartung gegeben, dass die US-Zinswende noch länger auf sich warten lässt.
Der Pariser CAC-40-Index (CAC 40) sank am Dienstag um 1,88 Prozent auf auf 4600,63 Punkte und der FTSE-100-Index (ISE:UKX) sank in London um 0,88 Prozent auf 6314,80 Punkte.
Deutliche Verluste verzeichneten vor allem die zuletzt besonders kräftig erholten Automobilwerte (DJX:SXAP) und Rohstofftitel (DJX:SXPP). Aber auch Banken (DJX:SX7P) gerieten deutlich unter Druck.
Eine kurz vor dem Ziel stehende Milliardenfusion zweier Brauereikonzerne beflügelte dagegen die Nahrungsmittel- und Getränkebranche (DJX:SX3P). Der weltgrößte Bierkonzern AB Inbev (BRU:ABI) (FSE:ITK) hatte seine Übernahmeofferte für den Rivalen SABMiller (ISE:SAB) (FSE:BRW1) aufgestockt und traf damit auf Gegenliebe.
Beide Konzerne einigten sich auf grundsätzliche Punkte einer Fusion, die insgesamt fast 100 Millionen Euro schwer ist. SABMiller-Papiere schossen um gut 9 Prozent auf ein neues Rekordhoch nach oben, während sich die Aktien von AB Inbev um gut 1,5 Prozent verteuerten.