PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Die europäischen Börsen sind am Mittwoch kaum vom Fleck gekommen. Nach neuen Sanktionen gegen Russland und vor dem abendlichen Zinsentscheid der US-Notenbank Fed blieben die Anleger vorsichtig. Auch durchwachsene Unternehmenszahlen lieferten keine Kaufargumente. Am späten Vormittag stieg der EuroStoxx 50 F:SX5E um 0,06 Prozent auf 3192,39 Punkte. Der Cac-40-Index (PSE:PCAC) in Paris fiel um 0,07 Prozent auf 4362,52 Punkte zurück, während der Londoner FTSE 100 (ISE:UKX) um 0,05 Prozent auf 6811,27 Punkte vorrückte.
Den Branchenvergleich im Stoxx Europe 600 gewann der Index für die Banken (DJX:SX7P) mit plus 0,56 Prozent. Er profitierte von positiv aufgenommenen Zahlen von Barclays und BBVA. Hingegen sorgten Holcim und HeidelbergCement dafür, dass der Index für den Bausektor (DJX:SXOP) als Schlusslicht 0,92 Prozent einbüßte.
Die Barclays-Titel (ISE:BARC) (FSE:BCY) gewannen 4,06 Prozent, obwohl Probleme im Investmentbanking die Briten in der ersten Jahreshälfte schwer belasteten. Den deutlich gestiegenen Nettogewinn erklären vor allem die zahlreichen negativen Sondereffekte im Vorjahr. Derweil setzte der spanische Konkurrent BBVA F:BBVA (FSE:BOY) seinen Erholungskurs im zweiten Quartal fort, was dessen Aktien um 1,05 Prozent steigen ließ. Dagegen verloren Banco Espirito Santo 2,84 Prozent. Die angeschlagene portugiesische Großbank sagte kurzfristig eine außerordentliche Aktionärs-Generalversammlung ab. Heute nach Börsenschluss will sie ihre Quartalszahlen präsentieren.
Der reißende Flugzeugabsatz bescherte Airbus F:AIR (PSE:PAIR) einen überraschend kräftigen Ergebnissprung und den Aktionären Kursgewinne von 5,06 Prozent. Die Rückkehr in die Gewinnzone nach verlustreichen Jahren verhalf den Peugeot-Titeln (PSE:PUG) (FSE:PEU) zu einem Anstieg von 6,56 Prozent. Indes ließ ein enttäuschender Nettogewinn die Fiat-Papiere (AFF:F) (FSE:FIAT) um 1,12 Prozent absacken.
Dagegen mussten die Aktionäre von Total (PSE:PFP) (FSE:TOTB) Kursverluste von 2,32 Prozent verkraften. Ein schwaches Raffineriegeschäft und eine sinkende Produktion ließen den Quartalsgewinn des Ölkonzerns erneut einbrechen. Beim Baustoffhersteller Holcim (FSE:HLBN) F:HOLN sorgten negative Währungseffekte für rückläufige Zahlen und Kursverluste von 5,02 Prozent. Konkurrent HeidelbergCement F:HEI litt unter dem starken Euro, der im zweiten Quartal die Zuwächse komplett aufzehrte.