PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Die Aktienmärkte in Europa haben die Gewinnserie am Dienstag überwiegend fortgesetzt. Gute Vorgaben der Wall Street stützten die Märkte. Der EuroStoxx 50 stieg am späten Vormittag um 0,32 Prozent auf 4887,04 Punkte. Ähnlich sah es in der Schweiz aus. Der Leitindex SMI legte um 0,31 Prozent auf 12.313,18 Zähler zu. Dagegen sank der britische FTSE 100 um 0,47 Prozent auf 8.317,65 Punkte. Hier belasteten die schwächelnden Ölwerte (NYSE:XLE).
Weiterhin harrten die Märkte der Notenbank-Tagung, die am Donnerstag in Jackson Hole beginnt. Der Aktienmarkt spekuliere vor allem darauf, dass sich Fed-Chef Jerome Powell in Jackson Hole positiv zu den Aussichten der US-Wirtschaft äußere und gleichzeitig klare Hinweise auf Zinssenkungen geben werde, hieß es vom Broker IndexRadar. Die Hoffnungen auf die US-Zinspolitik könnten sich aber als zu optimistisch erweisen. "Noch immer wird marktseitig eine gewisse Wahrscheinlichkeit gehandelt, dass es im kommenden Monat zu einem großen Lockerungsschritt der Fed kommt", so die Volkswirte der Hessischen Landesbank. "Unseres Erachtens ist der Datenkranz zu uneinheitlich, als dass die Fed mit einem Paukenschlag in den Senkungszyklus einsteigen wird."
Die Veränderungen der meisten Einzelsektoren waren überschaubar. Mit etwas stärkeren Gewinnen ragten die Technologiewerte heraus. Sie profitierten von den guten Vorgaben aus den USA. Aktien der Chipriesen Nvidia (NASDAQ:NVDA) und AMD (NASDAQ:AMD) hatten Gewinne verzeichnet und verhalfen damit auch europäischen Halbleitertiteln wie der Aktie des Ausrüsters ASML (AS:ASML), die um 2,6 Prozent stieg, zu Gewinnen.
Gefragt waren auch andere zins- und konjunktursensible Sektoren wie Auto, Bau und Einzelhandel, während defensivere Branchen wie Telekommunikation und Nahrungsmittel leichte Verluste verzeichneten. Mit Abstand schwächster Sektor waren allerdings die Öltitel. Sie folgten sinkenden Ölnotierungen. Fortschritte bei den Verhandlungen über eine Waffenruhe im Gaza-Krieg drückten die Preise und dämpften Sorgen über eine Ausweitung des Konflikts in der Region.
Unter den kleineren Werten fielen DocMorris (SIX:DOCM) mit einem Einbruch von über 16 Prozent auf. Die Versandapotheke hatte im ersten Halbjahr einen hohen Verlust erlitten und den Ausblick gesenkt. Während der Verlust erwartet worden war, zeigten sich Analysten vom gesenkten Ausblick negativ überrascht.