PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Nach guten Vorgaben aus New York und positiven Signalen rund um das Griechenland-Debakel haben die europäischen Märkte am Freitagmorgen Gewinne verbucht. Der EuroStoxx-50-Index (DJ Euro Stoxx 50) stand zuletzt bei 3738,35 Punkten und legte damit um 1,09 Prozent zu. In Paris gewann der CAC-40-Index (CAC 40) 0,58 Prozent auf 5208,81 Zähler. Für den Londoner FTSE-100-Index (ISE:UKX) ging es um 0,67 Prozent auf 7100,78 Punkte nach oben.
Die Sorgen um einen bevorstehenden "Grexit" - also das Ausscheiden Griechenlands aus der Eurozone - wurden nach Äußerungen führender europäischer Staatschefs abgemildert. Sie hatten sich am Donnerstagabend mit dem griechischen Regierungschef Alexis Tsipras in Brüssel getroffen. Bundeskanzlerin Angela Merkel stellte klar, dass alles unternommen werden müsse, um eine Pleite Griechenlands zu verhindern. Frankreichs Präsident François Hollande sagte, Griechenland müsse zeigen, dass es bei seinen Reformen Entscheidungen treffe. Diese Aussagen wurden von den Märkten positiv aufgenommen. Für Craig Erlam, Marktanalyst beim Währungshändler Oanda, ist der Optimismus aber noch verfrüht. Er wäre nicht überrascht, wenn sich dieser über den Tag hinaus verflüchtige, sagte er. Nachlassende Ängste um eine Staatspleite der Hellenen beflügelte vor allem südeuropäische Banken. Unter den Branchen im Stoxx 600 legten Bankenwerte (DJX:SX7P) mit einem Plus von 1,76 Prozent am stärksten zu. Die Titel der italienischen Großbank Intesa Sanpaolo (ETR:IES) (MILAN:ISP) stiegen um 2,50 Prozent und führten damit die Spitze des EuroStoxx 50 (DJ Euro Stoxx 50) an. Die Papiere der italienischen Unicredit (MILAN:CRDI) (FSE:CRI) (AFF:UCG) und der spanischen Banco Satander kletterten jeweils um mehr als 2 Prozent. Zu den schlechtesten Branchen gehörten indes die Versicherer mit einem Minus von 0,63 Prozent. Im schwedischen Index OMX hob die Aktie von Electrolux (ETR:ELX) ab. Sie gewann über 7 Prozent, nachdem die Geschäftszahlen des Herstellers von Haushaltsgeräten positiv aufgenommen wurden.