PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Die Aktienmärkte der Eurozone haben eine solide Börsenwoche am Freitag mit leichten Abschlägen beendet. Beeinträchtigt vom weiter erholten Euro (EU0009652759) gab der EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) zu Wochenschluss um 0,12 Prozent auf 3565,52 Punkte nach. Die Handelswoche beendete er aber rund 0,4 Prozent höher - das siebte Wochenplus in Folge.
Der Euro knüpfte am Freitag an seine Vortagsgewinne an und wurde wieder klar über der Marke von 1,19 US-Dollar gehandelt. Am Markt war umgekehrt von Gewinnmitnahmen bei der US-Währung die Rede. Für Unternehmen aus der Eurozone ist die Erholung bei der Gemeinschaftswährung von Nachteil, weil dies anders als in den Tagen zuvor die Exportaussichten der hiesigen Unternehmen wieder schmälert.
In Paris gab der Cac 40 (CAC 40) ebenfalls knapp um 0,07 Prozent auf 5541,94 Punkte nach. In Italien jedoch griff die zuletzt belastende politische Unsicherheit nicht mehr länger um sich: der Leitindex FTSE MIB (IT0003465736) kletterte in Mailand um 0,52 Prozent nach oben. Außerhalb der Eurozone konnte sich auch der britische FTSE 100 (GB0001383545) mit einem Anstieg um 0,31 Prozent auf 7724,55 Punkte positiv abheben.
Gute Nachrichten kamen in Italien von der Monte dei Paschi (6:BMPS) di Siena (6:BMPS): Die Krisenbank hatte im ersten Quartal schwarze Zahlen geschrieben, was den Aktienkurs um 17,7 Prozent nach oben trieb.
Mit Abstand bester Sektor der Stoxx-600-Branchenübersicht waren die Rohstoffwerte (Stoxx 600 Basic Resources PR) mit einem Aufschlag von knapp 1,8 Prozent. Hier kamen die jüngsten Geschäftszahlen von ArcelorMittal gut an. Eine steigende Nachfrage und höhere Preise hatten zu Jahresbeginn Umsatz und Gewinn des weltgrößten Stahlherstellers beflügelt - und trieben dessen Papiere um mehr als 2 Prozent nach oben.
Um 3,8 Prozent legten in London die Aktien des auf den Goldabbau spezialisierten Minenunternehmens Randgold Resources (LON:RRS) zu - laut Händlern waren hier nach einem Kursrutsch am Vortag wegen enttäuschender Zahlen die Schnäppchenjäger am Werk.
Unter den weiteren Einzelwerten zogen die Aktien von Saint-Gobain (9:SGOB) an der EuroStoxx-Spitze um 2,65 Prozent an. Der französische Baustoffhersteller hatte den jahrelangen Streit um die Übernahme des schweizerischen Bauchemieherstellers Sika (0:SIKz) beigelegt, indem er jetzt auf die Kontrollmehrheit verzichtet. Die Sika-Anteilscheine schnellten daraufhin in Zürich um gut 8 Prozent in die Höhe.
Derweil verloren die Papiere von Roche (5:ROG) in Zürich 1,7 Prozent. Der Pharmakonzern hatte zuvor einen Misserfolg für sein Medikament Tecentriq bei der Behandlung von Darmkrebs vermeldet.
In London schließlich katapultierte eine Übernahmeofferte die Anteilscheine von ZPG um mehr als 30 Prozent nach oben. Dies entsprach in etwa dem Aufschlag, den der Finanzinvestor Silver Lake für die Immobilienplattform zu zahlen bereit ist. Marktanalyst David Madden von CMC Markets sprach dabei von einer stattlichen Prämie.