PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Die europäischen Börsen sind am Dienstag unter Druck geraten. Der Einbruch der chinesischen Börse in Shanghai wegen verschärfter Regeln am dortigen Anleihenmarkt habe Gewinnmitnahmen an den heiß gelaufenen Börsen weltweit ausgelöst, sagte Marktanalyst Andreas Paciorek vom Broker CMC Markets. Zudem hätten Spekulationen um eine frühere Zinswende in den USA sowie die Unsicherheit über die politische Stabilität in Europa auf die Stimmung gedrückt. Griechenland wählt vorzeitig einen neuen Präsidenten.
Der EuroStoxx-50-Index (DJ Euro Stoxx 50) rutschte um 2,62 Prozent auf 3162,77 Punkte ab. In der Vorwoche hatte der Leitindex der Eurozone dank eines Zwischenspurts am Freitag noch den höchsten Schlusskurs seit fünf Monaten erreicht. In Paris fiel der Cac-40-Index (CAC 40) im Tagesvergleich um 2,55 Prozent auf 4263,94 Punkte. Der Londoner Leitindex FTSE 100 (ISE:UKX) verlor 2,14 Prozent auf 6529,47 Punkte. In den Fokus geriet allerdings vor allem auch die griechische Börse, die geschockt auf die Ankündigung vorgezogener Präsidentschaftswahlen reagierte: In Athen rutschte der Leitindex um fast 13 Prozent ab. Dies war der stärkste Tagesverlust seit 1987. Vor allem Versorgerwerte aber auch Aktien der großen Finanzinstitute gerieten kräftig unter Druck. Am Index-Ende standen Attica Bank mit einem Kurseinbruch von mehr als 26 Prozent, Papiere der National Bank of Greece rutschten über 20 Prozent ab.