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Aktien Frankfurt: Anleger halten sich nach Franken-Turbulenzen zurück

Veröffentlicht am 16.01.2015, 12:10
© Reuters.  Aktien Frankfurt: Anleger halten sich nach Franken-Turbulenzen zurück
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FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach dem von Währungsturbulenzen ausgelösten Vormarsch am Donnerstag hat der Dax (DAX) zum Wochenschluss den geordneten Rückzug angetreten. Börsianer sprachen am Freitag von Gewinnmitnahmen und nannten negative Vorgaben von den Übersee-Börsen als Belastungsfaktor.

Gegen Mittag verlor der deutsche Leitindex 0,39 Prozent auf 9993,14 Punkte. Am Vortag war der Dax um 2,20 Prozent nach oben geschnellt. Im Verlauf hatte er jedoch um mehr als 400 Punkte geschwankt und teilweise knapp 2 Prozent verloren. Grund für die heftigen Kursausschläge war die Unsicherheit nach der überraschenden Freigabe des Franken-Wechselkurses zum Euro durch die Schweizerische Nationalbank (SNB).

Der MDax (MDAX) der mittelgroßen Konzerne sank am Freitag um 0,31 Prozent auf 17 516,04 Zähler. Der Technologiewerte-Index TecDax (TecDAX) fiel zuletzt um 0,80 Prozent auf 1425,18 Punkte. Der EuroStoxx 50 (DJ Euro Stoxx 50) als Leitindex der Eurozone büßte 0,17 Prozent ein.

Ungeachtet der hohen Volatilität und Nervosität im Markt behaupte sich der Dax ganz ordentlich, sagte Analyst Andreas Paciorek von CMC Markets. Der Markt interpretiere die Kapitulation der SNB als klares Indiz für die Einführung eines Anleihenkaufprogramms der Europäischen Zentralbank (EZB) in der kommenden Woche. Dies sowie die freundlicheren Aussichten für die deutsche Exportwirtschaft wegen des schwachen Euro steigere die Zuversicht am deutschen Aktienmarkt.

DEUTSCHE INFLATION AUF FÜNF-JAHRES-TIEF

Neben der Entwicklung an den Devisenmärkten richteten sich die Blicke der Anleger am Freitag auch auf neue Konjunkturdaten. In Deutschland hat sich der Preisauftrieb am Jahresende erwartungsgemäß weiter abgeschwächt. Die Verbraucherpreise stiegen im Dezember um 0,2 Prozent im Jahresvergleich. Eine niedrigere Rate wurde zuletzt im Oktober 2009 festgestellt. Am Nachmittag steht die Bekanntgabe der US-Industrieproduktion und des Verbrauchervertrauens der Universität Michigan auf der Agenda.

Auf Unternehmensseite sorgten vor allem Analystenstudien für stärkere Kursbewegungen. Eine Abstufung durch die Credit Suisse hat die Aktien der Lufthansa (XETRA:LHAG) um 3,41 Prozent nach unten gedrückt und damit ans Dax-Ende befördert. Analyst Neil Glynn hält die Titel der Fluggesellschaft für zu hoch bewertet. In den vergangenen Wochen hatten sie von sinkenden Treibstoffkosten profitiert. Glynn geht allerdings davon aus, dass die niedrigeren Kerosinpreise wegen des Wettbewerbsdrucks großteils an die Kunden weitergereicht werden.

AUTOWERTE NACH GUTEN ABSATZZAHLEN AN DAX-SPITZE

Zu den attraktivsten Dax-Werten gehörten Autoaktien, die von ermutigenden Kfz-Absatzzahlen profitierten. So gewannen die Papiere von BMW, VW und Daimler zwischen 0,25 und 0,40 Prozent. Der europäische Automarkt hat 2014 eine sechsjährige Abwärtsserie beendet und wieder mehr Fahrzeuge verkauft. Mit gut 12,5 Millionen Stück seien 5,7 Prozent mehr abgesetzt worden als im Vorjahr, teilte der Branchenverband Acea am Freitag mit. 2007 war zuvor das letzte Jahr mit einem Verkaufsplus gewesen.

Unter den deutschen Herstellern glänzte die Volkswagen-Gruppe (XETRA:VOW3) mit einem überdurchschnittlichen Absatzplus von 7,2 Prozent. Mit gut 3 Millionen verkaufter Autos und einem leicht höheren Marktanteil von 25,4 Prozent waren die Wolfsburger europaweit Spitzenreiter. BMW (XETRA:BMWG) verzeichnete einen Anstieg von 4,6 Prozent. Mit knapp 800 000 verkauften Fahrzeugen lag der Marktanteil der Münchener bei unveränderten 6,4 Prozent. Der Rivale Daimler (XETRA:DAIGn) legte beim Absatz zwar um 3,5 Prozent auf gut 680 000 Autos zu. Der Marktanteil sank aber dennoch leicht auf 5,4 Prozent.

Die Aktien der Tui AG (ETR:TUI1) mussten wegen des verschobenen Börsengangs der Beteiligung Hapaq Lloyd Federn lassen. Zuletzt fielen die Papiere um 1,23 Prozent. Die Container-Reederei fasst ihren eigentlich für 2015 anvisierten Börsengang nach anhaltenden Verlusten nun für das kommende Jahr ins Auge. Das könnte einem Händler zufolge einige Investoren enttäuscht haben.

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