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Aktien Frankfurt: Athen und starker Euro belasten - Deutsche Bank klar im Plus

Veröffentlicht am 08.06.2015, 11:58
Aktualisiert 08.06.2015, 12:06
© Reuters.  Aktien Frankfurt: Athen und starker Euro belasten - Deutsche Bank klar im Plus
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FRANKFURT (dpa-AFX) - Am deutschen Aktienmarkt haben sich zu Wochenbeginn die Pessimisten überwiegend durchgesetzt. Der Dax (DAX) weitete nach einem kurzen Aufbäumen seine jüngsten Verluste aus und fiel bis zum Montagmittag um 0,41 Prozent auf 11 151,37 Punkte.

Zwischenzeitlich hatte der Dax so tief gestanden wie zuletzt Ende Februar. Der Mix aus Griechenland-Sorgen, steigenden Anleiherenditen und starkem Euro schlug den Anlegern einmal mehr aufs Gemüt. Deutliche Kursgewinne bei den Papieren der Deutschen Bank (XETRA:DBKGn) verhinderten aber größere Verluste. Die Aktie profitierte von dem überraschenden Chefwechsel.

Der Index der mittelgroßen Werte MDax (MDAX) fiel um 0,33 Prozent auf 19 939,31 Punkte, während der TecDax (TecDAX) um 0,24 Prozent auf 1672,35 Punkte zulegte. Der EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) als Leitindex der Eurozone wiederum verlor 0,38 Prozent.

JUNCKER VERÄRGERT ÜBER TSIPRAS

Griechenland bleibt ein wichtiges Thema an den Märkten. Es zeichne sich eine weitere Woche mit keinen oder nur geringen Fortschritten in puncto Schuldenstreit ab, sagte Händler Markus Huber vom Broker Peregrine & Black. Jüngst hätten Bemerkungen von EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker gezeigt, wie sehr die internationalen Geldgeber und die Regierung in Athen noch voneinander entfernt seien.

Juncker, der sich in der Griechenland-Krise als Vermittler sieht, hatte sich verärgert über den griechischen Regierungschef Alexis Tsipras geäußert. Der Linkspolitiker habe am vergangenen Freitag im heimischen Parlament den Vorschlag der Geldgeber zur Lösung der Krise als "Nimm es oder lehne es ab"-Offerte bezeichnet - das sei nicht richtig.

Auch der weiter steigende Euro, der Exporte verteuert, und die anhaltenden Turbulenzen am Anleihenmarkt drückten auf die Stimmung. Die massiven Käufe von Staatsanleihen durch die Europäische Zentralbank bewirkten, dass es im freien Handel immer weniger Anleihen gibt. Am Markt für europäische Staatsanleihen herrscht daher eine geringe Liquidität, die auch am Montag zu außergewöhnlichen Kursbewegungen führte. Am Vormittag stiegen wieder die Anleiherenditen, so dass festverzinsliche Wertpapiere gegenüber Aktien erneut an Attraktivität gewannen.

VORSCHUSSLORBEEREN FÜR NEUEN DEUTSCHE-BANK-CHEF

Ein Lichtblick am Aktienmarkt waren die Papiere der Deutschen Bank, die mit einem Kurssprung von 6,41 Prozent auf 29,385 Euro auf den Chefwechsel bei dem Finanzinstitut reagierten. Nach heftiger Kritik an ihrem Kurs hatten die Co-Chefs Jürgen Fitschen und Anshu Jain am Sonntag ihren Rücktritt angekündigt. Das bisherige Aufsichtsratsmitglied John Cryan soll nun erst Co-Vorstandschef neben Fitschen und dann alleiniger Vorstandschef werden.

Schon gibt es allerdings erste Zweifel, wie nachhaltig die Freude der Börsianer sein wird. "Es kommt ein neuer Chef, er steht aber vor den alten Problemen", trat Analyst Jernej Omahen von der US-Investmentbank Goldman Sachs auf die Euphoriebremse.

AUCH PAPIERE DER COMMERZBANK LEGEN ZU

Die Aktien der Commerzbank (XETRA:CBKG) legten im Kielwasser der Deutschen Bank um 0,38 Prozent zu. Ansonsten gab es fast nur Verlierer im Leitindex. Am Dax-Ende versammelten sich mit Abschlägen von mehr als 1 Prozent der Versorger Eon (ETR:EOAN), der Automobilzulieferer Continental (XETRA:CONG) und der Industriekonzern ThyssenKrupp(XETRA:TKAG).

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