FRANKFURT (dpa-AFX) - Vor der Zinsentscheidung der US-Notenbank (Fed) zeichnet sich am deutschen Aktienmarkt am Mittwoch ein träger Handelsauftakt ab. Der X-Dax signalisiert als vorbörslicher Indikator für den Dax (DAX) ein Plus von 0,10 Prozent auf 12 855 Punkte. Beim Eurozonen-Pendant EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) deutet sich ebenfalls ein kaum veränderter Start an.
Tags zuvor war der deutsche Leitindex noch bis in den Bereich um 12 950 Punkte gestiegen, der sich aber erneut als zu hohe Hürde erwiesen hatte. Letztlich ging der Dax nahezu unverändert aus dem Handel. Erst ein Sprung über den Widerstand um die 13 000 Punkte oder ein Rutsch unter die Unterstützung, die bei 12 600 Zählern liegt, würde laut Chartexperten dem Börsenbarometer eine klare Richtung geben.
Fundamental dürften sich die Blicke der Anleger auf die an diesem Abend (MESZ) anstehende Zinsentscheidung der Fed richten. Dabei geht es weniger um den nächsten Zinsschritt, der längst als ausgemachte Sache gilt, sondern um die Zwischentöne. Der Fokus liegt daher auf möglichen Signalen zum Tempo und Ausmaß der weiteren geldpolitischen Straffung. Am Donnerstag steht zudem die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) im Zentrum des Interesses. Hier sind sich die Experten uneins, ob es eine klare Ansage über den Fortgang der Wertpapierkäufe im Herbst geben wird.
Unternehmensseitig sollte es eher ruhig bleiben. Abgesehen von starken Verkehrszahlen im Mai, die der Frankfurter Flughafenbetreiber Fraport (4:FRAG) bereits vorbörslich bekanntgab, dürften insbesondere noch Thyssenkrupp (4:TKAG) und Morphosys Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Bei Thyssen könnte abermals die geplante Stahlfusion mit Konkurrent Tata für Bewegung sorgen, denn der Aufsichtsrat des Essener Industriekonzerns berät erneut über das Thema. Einem "Handelsblatt"-Bericht zufolge gibt es Verhandlungen der Konzernführung mit Tata Steel über preisliche Nachbesserungen. Vorbörslich legte die Aktien auf der Handelsplattform Tradegate um 0,5 Prozent zu.
Morphosys (4:MORG) gewannen ebenfalls vorbörslich 0,5 Prozent. Das Biotech-Unternehmen meldete am Vorabend den Start einer neuen klinischen Phase-3-Studie mit dem Alzheimer-Mittel Gantenerumab zur Behandlung früher Erkrankungen.