FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach einem kaum verändertem Wochenstart zeichnen sich am Dienstag im Dax (DAX) moderate Gewinne ab. Die Anleger bleiben aber mit Blick auf die wegweisende Leitzinsentscheidung der US-Notenbank am Donnerstagabend vorsichtig. Der Markt sei zwar entsprechend schwankungsanfällig, dürfte bis zum Freitag per Saldo jedoch auf der Stelle treten, sagen Börsianer. Unterstützung gibt an diesem Morgen der positive Trend der US-Börsen. Erneute Kursverluste in China belasten dagegen etwas.
Der X-Dax (DAX) stand am Dienstagmorgen bei 10 162 Punkten um 0,30 Prozent über dem Xetra-Schluss des deutschen Leitindex. Der X-Dax zeigt den außerbörslichen Wert des Marktbarometers. Am Terminmarkt deutete sich ebenfalls eine höhere Eröffnung an den europäischen Börsen an: Der Future auf den Eurozonen-Leitindex, der EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50), stand 0,25 Prozent über seinem Niveau zum europäischen Handelsschluss.
Für frische Impulse dürften im Handelsverlauf zahlreiche Wirtschaftsdaten sorgen. So stehen in Deutschland am späten Vormittag die ZEW-Konjunkturerwartungen auf der Agenda. Am Nachmittag werden dann in den USA unter anderem die Einzelhandelsumsätze und Daten zur Industrieproduktion veröffentlicht. Sie dürften erst einmal darauf hindeuten, dass die Fed ihre Zinsen Donnerstag noch nicht anhebe, glauben die Devisenexperten der Commerzbank.
VERSORGERWERTE BLEIBEN IM FOKUS
Die Aktien der Versorger bleiben am Dienstag mit der Diskussion um die Lasten aus dem Atomausstieg weiter im Fokus. Laut "Spiegel" fehlen den deutschen Energiekonzernen möglicherweise 30 Milliarden Euro an Rückstellungen. Am Freitag hatte das "Handelsblatt" bereits berichtet, dass die Atomrückstellungen wohl kräftig aufgestockt werden müssten, was sich aus Stresstests der Regierung ergebe. Vorbörslich zeigen sich die Aktien bei Lang & Schwarz unbeeindruckt: RWE (XETRA:RWEG) und Eon (ETR:EOAN) legten jeweils etwas stärker als der Dax zu. Analystin Deepa Venkateswaran vom US-Analysehaus Bernstein Research wollte dem neuen Artikel keine zu große Bedeutung beimessen.
Commerzbank-Papiere (XETRA:CBKG) rutschten als schwächster Wert im Dax dagegen um mehr als 1 Prozent ab bei Lang & Schwarz. Händler verwiesen auf eine frische Verkaufsempfehlung durch Goldman Sachs, die auf die Stimmung drücke. Beim Kupferkonzern Aurubis (ETR:NDA) bekräftigten die Experten der US-Investmentbank ihre starke Kaufempfehlung "Conviction Buy" und hoben ihr Kursziel für die Aktie um 1 auf 67 Euro an. Das sorgte vorbörslich für gute Laune.