FRANKFURT (dpa-AFX) - Der deutsche Aktienmarkt dürfte am Montag an seinen Aufwärtstrend der vergangenen zwei Wochen anknüpfen. Der XDax (DAX) als Indikator für den deutschen Leitindex signalisierte knapp eine Stunde vor Eröffnung ein Plus von 0,52 Prozent bei 11 517 Punkten. Der EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) wird rund 0,3 Prozent höher erwartet.
Die Anleger konzentrierten sich derzeit auf das Positive und blendeten die vielen Risiken eher aus, stellte Marktanalyst Thomas Altmann von QC Partners fest: "Dieses Marktumfeld ist nicht ungefährlich." Er verwies dabei auf die laufenden Gespräche im US-Handelskonflikt mit China. "Trotz Fortschritten in mehreren Bereichen sollten sich die Anleger noch nicht zu überschwänglich freuen. Ein Scheitern der Verhandlungen ist nach wie vor möglich", so Altmann. Dass US-Präsident Donald Trump die Strafzölle gegen China am 1. März nicht erhöht, sei keine Überraschung mehr. Den Europäern drohen hingegen nach wie vor US-Sonderzölle auf europäische Autos.
Wegweisend in der neuen Woche dürften unter anderem Quartalszahlen weiterer Unternehmen werden: Aus dem Dax öffnen mit Covestro (4:1COV) am Montag und BASF (4:BASFN) am Dienstag zwei Chemiekonzerne die Bücher. Am Mittwoch sind der Agrochemie- und Pharmakonzern Bayer (4:BAYGN) sowie der Nivea-Produzent Beiersdorf (4:BEIG) an der Reihe.
Schwierigere Geschäfte mit der Autoindustrie, hohe Kosten und eine wieder härtere Konkurrenz haben Covestro 2018 einen Gewinnrückgang eingebrockt. Konzernchef Markus Steilemann hatte die Anleger aber bereits im November darauf eingestellt, als er bei den Jahreszielen zurückrudern musste. Immerhin beim Umsatz konnte der Kunststoffspezialist ein Plus von 3,4 Prozent erzielen. Für 2019 rechnet das Unternehmen mit einem weiteren Rückgang beim Ergebnis. Im vorbörslichen Geschäft auf der Handelsplattform Tradegate fielen die Covestro-Aktien im Vergleich zum Xetra-Schlusskurs vom Freitag um 2,7 Prozent.
Die noch im SDax vertretenen VTG-Aktien (4:VT9G) schnellten auf Tradegate um 7,6 Prozent auf 53,30 Euro nach oben. Am Sonntagabend hatte die US-Investmentbank Morgan Stanley (NYSE:MS) über ihr Beteiligungsvehikel Warwick Holding GmbH den verbliebenen freien VTG-Aktionären ein Abfindungsangebot von 53 Euro je Aktie unterbreitet. Dies entspricht einem Aufschlag von 7 Prozent zum Schlusskurs vom Freitag von 49,55 Euro. Gleichzeitig kündigte Warwick an, Europas größten Vermieter von Eisenwaggons von der Börse zu nehmen.